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Anhang.
Das absolute Maass-System.
Im ersten Abschnitte dieses Buches sind die elektrischen Ein-
heiten Ampere, Ohm, Volt und Watt nur äusserlich definirt worden
durch das Verfahren ihrer Herstellung und Messung, ohne dass die
Wahl gerade dieser Einheitswerthe näher begründet wurde. Im Ver-
laufe der Betrachtungen traten deshalb bei der Umrechnung der elek-
trischen und magnetischen Grössen in die gewohnten mechanischen
Grössen: Kraft und Arbeit Uebergangsfaktoren auf, die nur ange-
geben, aber nicht berechnet werden konnten. Da die rechnerische
Feststellung dieser Faktoren sich naturgemäss nur auf einer scharfen
wissenschaftlichen Definition der elektrischen Einheiten aufbauen
kann, so möge eine solche an dieser Stelle noch als Ergänzung ge-
geben werden.
Wie schon im ersten Abschnitte hervorgehoben wurde, kann die
Wahl der elektrischen Einheiten zunächst ganz beliebig sein. So be-
nutzte man z. B. in früheren Jahren ein sehr bequemes und ziemlich
konstantes galvanisches Element, das Daniell’sche, zur Definition
der Einheit der E.M.K. Dieses Element, das eine positive Elektrode
aus Kupfer und eine negative aus Zink enthält, die in Kupfervitriol
bezw. in Zinkvitriol oder Schwefelsäure stehen, wurde und wird noch
heute in physikalischen Laboratorien sehr gern für galvanische Ver-
suche verwendet. Es lag also nahe, seine E.M.K. als Vergleichs-
maassstab für alle anderen vorhandenen Stromquellen zu benutzen
und die E.M.K. der letzteren einfach in „Daniell“ auszudrücken.
Nachdem dann Werner Siemens eine Quecksilbersäule von 1 m
Länge und 1 qmm Querschnitt als Widerstandseinheit vorgeschlagen
und Reproduktionen dieser Einheit an alle grösseren Laboratorien
verschickt hatte, war durch das Ohm’sche Gesetz zugleich auch
Roessler, 9