Zusammenhang zwischen elektr., magnet. und mechan. Einheiten. 131 
Einheit für die magnetische Feldstärke 8, welche wir als die Kraft 
auf eine Masseneinheit an einer beliebigen Stelle des Feldes definirten. 
D ist offenbar dort gleich eins, wo die vorhin definirte Massenein- 
heit die Kraft von 1 kg erfährt. 
Mit Hilfe des Grundgesetzes für die elektromagnetischen Kräfte, 
welches auf S. 42 für einen endlichen Leiter auf die Form 
Z=8B,il 
gebracht wurde, erhält man dann ohne Weiteres die Einheit der 
Stromstärke i. Dies ist offenbar derjenige Strom, welcher in einem 
Leiter von Z=1 m Länge vorhanden sein muss, damit dieser Leiter in 
einem konstanten Magnetfelde von der Stärke 8 —=1 und von senk- 
recht zu seiner eigenen Axe wirkender Kraftrichtung eine Zugkraft 
Z=1kg erfährt. Hieraus ergiebt sich dann aber auch die Einheit 
der E.M.K., wenn man bedenkt, dass die Arbeit, welche sekundlich 
in einem geschlossenen Stromkreise von der E.M.K. e bei der Strom- 
stärke i geleistet wird —e.i und dass die während it Sekunden ge- 
leistete Gesammtarbeit 
A=e.i.t 
ist. Die Einheit von e ist darnach diejenige E.M.K., welche in 
einem Kreise, in welchem sie die vorhin definirte Einheit der Strom- 
stärke ©—=1 erzeugt, während einer Sekunde (t=1) eine Arbeit 
von A=1kgm leistet. Und schliesslich ist nach dem Ohm’schen 
Gesetze 
uw - 
i 
die Einheit des Widerstandes derjenige Widerstand, welcher in einem 
Stromkreise vorhanden ist, wenn in ihm die E.M.K. e=1 eine 
Stromstärke @=1 herstellt. 
Würde man die elektrischen und magnetischen Messinstrumente 
so einrichten, dass sie die Grössen in diesen Einheiten mässen, so 
würde umgekehrt die Einführung der gemessenen Grössen in die 
Gleichungen für Z und für A die elektromagnetische Zugkraft von 
Gleichstromankern und die Arbeit des elektrischen Stromes direkt 
in kg und kgm ergeben. 
Die geschilderte Definitionsweise wäre darnach sicherlich die 
einfachste und im Zusammenhang mit der technischen Verwendung 
des Stromes auch die natürlichste. Trotzdem hat man sie mehr aus 
einem geistigen als aus einem praktischen Bedürfniss nicht gewählt. 
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