Messung der Feldstärke. 19
Bei Elektromotoren und Dynamo-Maschinen wird die Magneti-
sirung des Eisengestelles bekanntlich stets durch Spulen hergestellt,
welche über die Schenkel geschoben und beim Betriebe der Maschine
mit Strom gespeist werden. Dieses Verfahren hat insbesondere bei
Motoren gegenüber der Anwendung permanenter Magnete den Vor-
zug, dass die Magnetisirung mit grösserer Sicherheit aufrecht er-
halten und die Tourenzahl durch eine geringe Veränderung von B
leicht regulirt werden kann. Bei Dynamos kann man mit dem
gleichen Mittel die Spannung in einfachster Weise regeln. Eine
Kenntniss der Grundgesetze der Magnetisirung des Eisens durch
elektrische Ströme ist daher für die Berechnung und für das Ver-
ständniss der Betriebseigenschaften von Elektromotoren von grösster
Wichtigkeit. Im Folgenden sollen diese Gesetze kurz dargestellt
werden.
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Fig. 6.
Die Betrachtungen mögen ausgehen von einem geraden Stab,
(Fig. 2) welcher über seine ganze Länge mit einer Spule umwickelt
sei. Besteht dieser Stab aus Eisen, so kann er magnetisirt werden,
indem Strom durch die Wickelung geschickt wird. Der auf diese Aıt
erzeugte Elektromagnet wirkt dann genau in derselben Weise ablenkend
auf eine benachbarte Magnetnadel wie der permanente Magnet, dessen
Fernwirkungen am Eingang dieses Abschnittes besprochen wurden.
Die Richtung der Magnetisirung hängt von der Richtung ab, in
welcher der Strom den Stab umfliesst. Es entsteht ein Südpol an
demjenigen Ende, auf welches ein Beschauer des Stabes blicken
muss, um den Strom im Sinne des Uhrzeigers fliessen zu sehen, am
anderen aber entsteht ein Nordpol. Da andererseits die Kraftlinien
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