Full text: Elektromotoren für Gleichstrom

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Magnetisirungskurve. 23 
Krümmung. Diese hält an bis etwa $=16, wo Brd. = 15 500 ist. 
Hinter $—=16 steigt ® nur noch sehr langsam an, ohne dass frei- 
lich ein Maximalwerth erreicht wird. Bis $= 1300 ist die Zu- 
nahme von B noch etwas grösser als die von 9. Von hier an aber 
verstärkt das Eisen das Feld nicht mehr, sondern ® nimmt nur 
noch in demselben Maasse zu wie 9. Man spricht deshalb von 
einer magnetischen Sättigung des Eisens in diesem Bereich. 
Die Magnetisirungskurven für andere Eisen- und Stahlsorten 
verlaufen zwar im Einzelnen verschieden und werden wesentlich 
durch kleine Aenderungen der chemischen Zusammensetzung, der 
Härte etc. beeinflusst, haben aber alle denselben allgemeinen Charakter. 
Technisch wichtig ist nun weniger der Zusammenhang zwischen 
B und $, welcher die Natur des Magnetisirungsvorganges wissen- 
schaftlich am einfachsten darstellt, als die Beziehung zwischen ® und 
der Windungszahl und Stromstärke der Spule, von welcher ® erzeugt 
werden soll. Beim Elektromotoren- und Dynamomaschinenbau liegt 
die Aufgabe vor, im Luftzwischenraum zwischen den Magnetpolen 
und dem Anker eine bestimmte Kraftlinienzahl herzustellen und die 
Magnetisirungsspulen entsprechend zu berechnen. Um diese Aufgabe 
zu lösen, muss also der Kraftlinienverlauf der bei elektrischen 
Maschinen vorkommenden Magnetformen noch näher besprochen 
werden. 
Die einfachste Magnetform bildet das Hufeisen, welches aus 
zwei parallelen Schenkeln mit je einem Pole und einem beide 
Schenkel verbindenden Joche besteht. Die Kraftlinien verlaufen 
hier geschlossen durch Joch, Schenkel, Pole und den zwischen den 
Polen liegenden Anker hindurch, wie in Fig. 4 und 5 schematisch 
durch je eine Linie angedeutet ist. Das ganze System besteht also 
aus einem Bündel in einander liegender geschlossener Kraftlinien, 
welche man als einen „magnetischen Kreis“ zu bezeichnen pflegt. 
Der Kraftlinienverlauf in zweipoligen Magnetgestellen mit dem 
sogenannten „mehrfachen Schluss“ oder in mehrpoligen Magnet- 
gestellen ergiebt sich leicht, wenn man diese Magnetformen als 
Kombination mehrerer einfacher Hufeisenmagnete betrachtet. So 
lässt sich das in Fig. 8 gezeichnete Gestell auffassen als eine Ver- 
einigung zweier auf einander liegender einfacher Magnete, und das vier- 
polige Gestell in Fig. 9 würde aus vier an einander gelegten Hufeisen- 
magneten mit radial liegenden Trennungsflächen bestehen. Der ge- 
sammte Verlauf der Kraftlinien ergiebt sich bei dieser Auffassung 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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