28 II. Grundgesetze des Magnetismus.
Schmiedeisen. Um eine bestimmte Kraftlinienzahl bei gleicher
magnetomotorischer Kraft zum Anker zu führen, bedarf es bei Guss-
eisen daher weit grösserer Querschnitte. Die neuerdings sehr viel-
fach verwendeten Stahlguss-Magnetgestelle leisten bei etwa halbem
Gewicht magnetisch dasselbe wie die gusseisernen und sind in Be-
trieben, wo es auf geringeren Raumbedarf und auf Leichtigkeit an-
kommt, wie z. B. bei elektrischen Bahnen, allein am Platze. In
anderen Fällen kann der Preis entscheidend sein.
Man kann das in Gl. 10 zum Ausdruck kommende Gesetz in
eine interessante äussere Analogie bringen mit dem Ohm’schen
Gesetz, wenn man den Begriff der magnetischen Permeabilität » einer
Eisensorte nach der schon früher gegebenen Definitionsgleichung
£=B:9 benutzt. Gl. 10 kann man nämlich, wenn : statt 9 und
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H statt D gesetzt wird, auf die Form bringen:
++
N' (= da El 1 Is au a e7 17
Ma SA “L SL us SS MI SI
=0,AnnJ. (12)
- 1.40% :
Die Ausdrücke = - —- in der Klammer sind genau von der
PT
Form des Definitionsausdruckes für den elektrischen Widerstand
(Gl. 2 8.2). Denn im Zähler findet sich die Länge, im Nenner
der Querschnitt des betrachteten Körpers, und j als Permeabilität
oder magnetische Durchlässigkeit des Eisens steht in begrifflicher
Analogie mit der Leitungsfähigkeit A gegenüber dem elektrischen
I
Strom. Man pflegt deshalb auch = — alsden magnetischen Wider-
stand zu bezeichnen.
Gl. 12 besagt darnach, dass die magnetomotorische Kraft eines
magnetischen Kreises gleich ist dem Produkte aus dem gesammten
magnetischen Widerstande desselben und dem gesammten magneti-
schen Kraftfluss N’. Die äussere Analogie dieses Satzes mit dem
Ohm’schen Gesetze für elektrische Ströme ist offenbar. Innerlich
besteht aber darin eine grosse Verschiedenheit, dass die specifische
elektrische Leitungsfähigkeit A konstant ist, während sich die ma-
gnetische Permeabilitäta =B:$% mit der Grösse von B und 9, ent-
sprechend Fig. 7 verändert. Während der wesentliche Inhalt des
Ohm’schen Gesetzes in der Feststellung besteht, dass E.M.K. und
Stromstärke in ein uud demselben Stromkreise im konstanten Ver-