Full text: Elektromotoren für Gleichstrom

   
  
42 III. Drehmoment und Arbeitsleistung eines Gleichstromankers. 
Die axialen Stücke. Die in einembeliebigen Element ds des 
äusseren axialen Leiters in beliebiger Richtung wirkende magnetische 
Feldstärke ®B kann in drei Komponenten zerlegt werden, von denen 
die eine ®, radial, die zweite ®, parallel zur Axe, also längs ds, und 
die dritte ®, senkrecht zu den beiden anderen, also tangential an 
den Kreis wirkt, welchen ds bei der Drehung des Ankers beschreibt. 
Im Felde einer jeden dieser Komponenten erfährt das betrachtete Stück 
des axialen Leiters eine elektromagnetische Kraftwirkung, und die 
Gesammtkraft erhält man, indem man diese drei Komponenten ver- 
einigt. 
Der Winkel 9, welchen ®, und ®, mit einem axialen Leiter- 
element ds einschliessen, beträgt 90°; zwischen ®, und ds dagegen 
ist 9—=0. Während also nach Gl. 17 die durch ®, und 8, aus- 
geübten elektromagnetischen Kräfte 
dFr = Br ids ein): 
und 
dFfı =Btids 
sind, wird die von ®, erzeugte Kraft gleich Null. Nach der oben 
angegebenen Regel für die Richtung der elektromagnetischen Kraft 
wirkt d F. tangential und sucht den Anker entgegen dem Uhrzeiger 
zu drehen, d F, dagegen wirkt radial nach aussen, übt also kein Dreh- 
moment aus. Die einzige Kraft, welche den Anker in Rotation ver- 
setzt, ist demnach 
dF—=B,ids 
und die ganze Zugkraft auf den äusseren axialen Leiter ist 
BD. ie 
Bei der Ableitung von Gl. 19 aus Gl. 18 ist stillschweigend vor- 
ausgesetzt worden, dass 9, für alle Theilchen ds des äusseren axialen 
Leiters konstant ist. Dies ist aber mit genügender Genauigkeit der 
Fall, denn in allen senkrecht zur Ankeraxe liegenden Querschnitten des 
Eisengestelles einer elektrischen Maschine (wie Fig. 5, 8, 9) muss 
dieselbe Vertheilung der Kraftlinien wiederkehren, weil für alle diese 
Schnittebenen dieselbe magnetomotorische Kraft vorhanden ist. Aus 
den früheren Betrachtungen über magnetische Kreise ergiebt sich 
ferner, dass von der inneren Mantelfläche des Ankers in den inneren 
Hohlraum desselben so gut wie gar keine Kraftlinien eintreten können; 
denn die Kraftlinien bevorzugen wegen seiner grösseren Permeabilität 
den Weg im Eisen, wo immer eine Luftbrücke vermieden werden kann, 
  
  
  
  
  
	        
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