Der Magnet-Motor als Generator. 63
wird. Er muss so schnell laufen, dass er der Klemmenspannung E,
bis auf den Spannungsabfall im Anker die Balance hält.
Wird eine Magnetmaschine als Generator verwandt und mit
derselben Geschwindigkeit in demselben Sinne gedreht, wie sie
vorher als Motor lief, so erzeugt sie eine E.M.K., welche gleich
gross und gleich gerichtet ist der E.M. Gegenkraft des Motors.
Wird der Generator durch einen äusseren Widerstand geschlossen,
so erzeugt diese Gegenkraft auch einen Strom von entgegengesetzter
Richtung des Motorstroms. Aus dem ersten Grundgesetz des Elektro-
motors erhält man, indem man J durch — J ersetzt, die Gleichung
e=Jw+ Ep,
d.h. an dem Generator entsteht eine Klemmenspannung, welche
gleich der indueirten E.M.K. vermindert um den Spannungsabfall im
Anker ist. E, nimmt also mit wachsender Stromentnahme aus der
Maschine linear ab (Fig. 27b), wie v in Fig. 27a. Für e gilt wieder
die Gleichung
e=Nnv
und für D
Du. ee
D ist hierbei das Drehmoment, welches die treibende Kraftmaschine
beim Antrieb des Generators zu überwinden hat.
Die hier zusammengestellten Formeln können als die Grund-
gleichungen des Gleichstromgenerators betrachtet werden. Fig. 27b
heisst die Spannungscharakteristik der Magnetmaschine.
Aus der vorangehenden Darstellung ergeben sich leicht die
Grenzen der zulässigen Belastung des besprochenen Maschinentypus.
Die Zugkraft des Motors kann theoretisch langsam so weit gesteigert
werden, bis er stillsteht. Praktisch ist nur eine Grenze gesetzt
durch die Erwärmung der Ankerwickelung bei zu grosser Strom-
stärke, Für kurze Dauer kann der Motor also wesentlich überlastet
werden. Beim Generator andererseits darf die Stromentnahme theo-
retisch zunächst so weit gesteigert werden, wie es die Zugkraft der
Antriebsmaschine nach Gl. 32 zulässt. Praktisch zieht auch hier die
Erwärmung des Ankers eine Grenze.