Full text: Grundzüge der Elektrotechnik

  
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
    
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
  
    
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Elektromotoren) wird dagegen die Stromstärke unveränderlich erhalten; 
dann muss das Messinstrument in einem Nebenschlusse von sehr hohem 
Widerstande liegen und muss Voltstunden zählen. 
Die auf den chemischen Wirkungen des Stromes beruhenden 
Elektrizitätszähler, die beispielsweise Edison noch bis vor kurzer Zeit 
in seinen elektrischen Zentralen anwendete, sind neuerdings ganz ver- 
lassen worden, da sie den Gebrauch einer Wage voraussetzen und nicht 
leicht fortlaufend von demjenigen selbst nachgesehen werden können, 
der die elektrische Energie verbraucht hat und bezahlen soll. 
Alle neueren Einrichtungen, die zur Messung der Elektrizitätsmenge 
oder der verbrauchten elektrischen Arbeit dienen, beruhen auf den 
Wechselwirkungen von Strömen und magnetischen Feldern. Durch 
diese Wirkungen wird ein bewegliches System in Umdrehungen ver- 
setzt, dessen Geschwindigkeit wenigstens innerhalb des Messbereiches 
des Instrumentes der Stärke des durch den Apparat fliessenden Stromes 
oder der verbrauchten Energie proportional ist. Die Zahl der Um- 
drehungen wird durch ein einfaches Zählwerk aufgezeichnet. 
Durch Multiplikation der’Zahl der Umdrehungen mit einem durch 
Versuche zu ermittelnden Faktor erhält man dann ohne weiteres die 
Elektrizitätsmenge oder Energie, die durch den Zähler geflossen ist. 
6. Der Ferranti’sche Elektrizitätszähler (1883). 
Dieser Apparat (vgl. Fig. 70) beruht auf der elektrodynamischen Be- 
wegung von Flüssigkeiten, von der wir früher (Kap. VI, 3, S. 105) gesprochen 
haben. Ein aus Eisen hergestelltes Gefäss M von rechteckiger Gestalt 
enthält Quecksilber; in diesem befindet sich ein kleines drehbares 
Flügelrädchen F, von der Gestalt eines Z, dessen Achse ein Zählwerk 
in Bewegung setzt. Von einer Klemme A gelangt der zu messende 
Strom in eine aus einem Streifen Kupferblech hergestellte Spule D, 
die den mittleren Teil des Eisenstückes umgiebt. Aus diesen Win- 
dungen gelangt der Strom unmittelbar in das Quecksilber, fliesst in 
radialer Richtung durch dasselbe hindurch, tritt in der Mitte des 
Quecksilbers durch eine blanke Stelle a von geringer Ausdehnung in 
das Metall des Eisenkörpers über und wird durch die Klemme B wieder 
abgeführt. 
Nun ist der Reibungswiderstand L, der sich der drehenden Be- 
wegung des Quecksilbers entgegenstellt, dem Quadrate der Geschwindig- 
keit der Bewegung proportional. Somit ist: 
u, = 6G,n.
	        
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