schneller, im zweiten Falle wird es langsamer schwingen, als unter dem
Einflusse der Erdschwere allein.
Bei dem Aron’schen Elektrizitätszähler ist die Einrichtung so
getroffen, dass das Pendel in seinem Gange beschleunigt wird, und
zwar ist zu diesem Zwecke an dem Pendel der Uhr ein Stahlmagnet
angebracht, der mit dem einen Pol über einer feststehenden Rolle mit
diekem Drahte schwingt, durch welche der zu messende Strom geleitet
wird. Solange kein Strom durch die Rolle fliesst, wirkt der Magnet
nur wie ein schwerer Körper, und die Uhr hat normalen Gang; wird
jedoch Strom durch die Rolle geleitet, so wirkt auf das Pendel, ausser
der Schwerkraft, noch die Anziehungskraft der unter ihm befestigten
Rolle, und die Uhr eilt gegen eine normalgehende vor. Die Abweichung
der Uhr ist proportional der Stromstärke !), sodass die Voreilung ein
1!) Bekanntlich ist die Zahl n der Halbschwingungen, die ein Pendel in
t Sekunden vollführt:
he
PL P
wenn g die Beschleunigung der :Schwere, 1 die reduzierte Pendellänge und
T das Trägheitsmoment des Pendels bedeutet.
Befindet sich aber am anderen Ende des Pendels ein Magnet, dessen
magnetisches Moment M ist, und entwickelt ein unter dem Pendel befindliches
Solenoid ein Magnetfeld, so wird die beschleunigende Kraft & der Schwere
um einen Betrag a.M.i vermehrt, wenn i die Stärke des Stromes ist, der
durch das Solenoid fliesst, und mit a eine Konstante bezeichnet wird, die von
den Abmessungen der Spule und des Pendels und der gegenseitigen Ent-
fernung beider abhängig ist. Dann ist die Zahl N der Halbschwingungen in
der Zeit t:
len nn.
7u T re T gl
2 M: 1 : :
Setzt man er = ": und entwickelt den in den Klammern stehenden
Ausdruck nach dem binomischen Satze in eine Reihe, so erhält man:
i 1-
N=n.fll reger —....]
e ( za se )
Ist © genügend gross, d. h. der Unterschied der Schwingungsdauer beider
Pendel klein, so kann man sich mit den beiden ersten Gliedern der Reihe be-
gnügen und erhält:
N=n. (: — = oder n.i=2C.N—n).
Die Elektrizitätsmenge, die in der Zeit t (während n Schwingungen des nur
unter der Anziehung der Erde schwingenden Pendels) den Apparat durch-
flossen hat, ist somit der Differenz der Schwingungszahlen beider Pendel
proportional.