XVII. Kapitel.
Die galvanischen Elemente.
1. Welchen Bedingungen soll ein Element genügen?
Obgleich für die Starkstrom-Elektrotechnik die galvanischen Elemente
nur von geringer Bedeutung sind, giebt es doch einige Fälle, in denen
man fast ausschliesslich Elemente als Stromquelle benutzt, nämlich
dann, wenn man mit geringen Anschaffungskosten eine für nur gelegent-
liche Verwendung stets bereite Stromquelle zur Verfügung haben will.
Unter der grossen Zahl von Vorschlägen, die für die Anwendung gal-
vanischer Zellen gemacht worden sind, haben nur wenige dauernd eine
weitere Verbreitung gefunden; es sind dies diejenigen, die sich durch
die Vereinigung vieler guter Eigenschaften besonders auszeichnen.
Zunächst soll die EMK des Elementes möglichst gross und die
unvermeidliche Verminderung derselben durch die Polarisation möglichst
gering sein (konstante Elemente). Nach dem Gebrauche soll sich die
EMK thunlichst von selbst oder durch die Anwendung geeigneter
einfacher Hilfsmittel auf einen möglichst hohen Stand zurückbringen
lassen (regenerierbare Elemente).
Der innere Widerstand muss möglichst klein sein.
Nur während das Element in Thätigkeit ist, soll ein Verbrauch
der einzelnen Bestandteile, besonders des Zinks, stattfinden.
Eine Forderung der Annehmlichkeit und Bequemlichkeit ist es,
dass die Zellen weder giftige, noch unangenehm wirkende Gase ent-
wickeln und dass die Flüssigkeiten, welche verwendet werden, nicht
stark giftig sind oder Flecken verursachen.
Ein Element, das allen diesen Ansprüchen gleichzeitig genügt,
giebt es nicht. Jede Art von Zellen zeigt gewisse Nachteile, und das
ist der Grund, warum die Zahl von F ällen, in welchen stärkere Ströme
durch Elemente erzeugt werden, immer mehr abnimmt.