XXI Kapitel.
Die Gleichstrommaschinen als Motoren.
1. Die Umkehrbarkeit der Gleichstrommaschine.
Verbindet man die Polklemmen einer Gleichstrommaschine mit
einer Stromquelle, die eine unveränderliche Spannung besitzt, so beginnt
der Anker der Maschine zu rotieren; die Umlaufsgeschwindigkeit nimmt
so lange zu, bis dem Bewegungsantrieb durch das Moment der der Drehung
entgegen wirkenden Kräfte das Gleichgewicht gehalten wird. Mit der
Zunahme der Umlaufszahl des Ankers nimmt gleichzeitig die Stärke des
Ananas
Fig. 168.
von der Stromquelle abgegebenen Stromes ab. Die Abnahme der Strom-
stärke beweist, dass sich in dem umlaufenden Anker eine elektro-
motorische Gegenkraft entwickelt. Die elektrischen Maschinen sind
demnach umkehrbare Maschinen, die ebensowohl dazu dienen können,
mechanische in elektrische Energie, als umgekehrt zugeführte elektrische
Energie in mechanische Arbeit umzusetzen. Dynamomaschinen, die
dazu dienen, mechanische Arbeit zu erzeugen, nennt man Elektro-
motoren.
Wir betrachten beispielsweise einen einfachen Grammering mit
4 Spulen, der sich in dem durch zwei Magnetpole N S hervorgerufenen
Felde um eine Achse drehen kann (Fig. 168). Durch die beiden