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Selbstverständlich müssen in diese Formeln die Widerstände ein-
geführt werden, die man erhält, wenn die Maschine längere Zeit hin-
durch. im Gebrauch gewesen ist, die Drähte also warm geworden sind.
Bei grösseren Maschinen (über 10 Pferdestärken) ist der wirt-
schaftliche Wirkungsgrad nicht sehr verschieden, wenn man sie als
Stromerzeuger oder als Motor laufen lässt.
Bezeichnet man die Klemmenspannung der stromerzeugenden
Maschine wiederum mit E, die elektromotorische Gegenkraft des Elektro-
motors bei der Stromstärke J mit e, den Widerstand desselben mit W,
so ist nach Gl. 4)
EJ=J’W-+e).
Hierin ist 2J die aufgewendete elektrische Energie, J® W der Energie-
verlust durch Stromwärme und eJ die vom Motor geleistete Arbeit.
Dann ist der elektrische Wirkungsgrad g des Motors:
e.J E— N: De
Sn
Der Wirkungsgrad g ist Null, wenn e gleich Null ist, d. h. wenn
der Anker des Elektromotors still steht; alsdann erreicht nach Gl. 4)
J seinen höchsten Wert, gleichzeitig erreicht die vom Elektromotor ver-
brauchte Arbeit ihren Höchstwert.
Wenn das der Drehung des Ankers entgegenwirkende Kräftepaar
abnimmt, beginnt der Anker sich mit wachsender Geschwindigkeit zu
drehen, und die elektromotorische Gegenkraft nimmt zu. Die vom
Elektromotor in jeder Sekunde geleistete Arbeit:
e(E —e),
pP =e I = ee
W
{
nimmt zu, bis e = SD geworden ist. Das elektrische Güteverhältnis
Fl
ist dann 4.
Wenn die Umdrehungszahl des Ankers weiter wächst, nimmt p
wieder ab, aber das elektrische Güteverhältnis wächst weiter und er-
reicht den Wert 1, wenn e= E geworden ist. Dann aber wird gleich-
zeitig die Stromstärke = 0 undp = 0. Alsdann verbraucht der
Elektromotor keine, liefert aber auch keine Arbeit.
Alle diese Betrachtungen gelten, wie schon früher erwähnt, nur
für einen idealen Fall, der in der Wirklichkeit nie erreicht werden
kann, nämlich dann, wenn man von allen unvermeidlichen Verlusten
im Elektromotor absehen kann und der Anker sich in einem unab-
hängigen Felde von unveränderlicher Stärke bewegt.