Full text: Grundzüge der Elektrotechnik

   
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Für kleinere Stromstärken, also bei höheren Geschwindigkeiten 
infolge geringerer Belastung, wächst f’(J) und f (J), wie wir aus den 
Kurven auf 8.298, Fig. 163 wissen, sehr nahe proportional J; dann ist 
also u’ ziemlich unveränderlich, solange u konstant ist. Bei höheren 
Stromstärken aber nimmt der Zähler des zweiten Gliedes proportional 
der Stromstärke zu, während f’(J) (die Feldstärke) viel langsamer als 
» die Stromstärke wächst. Der Nenner wächst also langsamer als der 
Zähler. Der Motor wird bei zunehmender Belastung langsamer gehen. 
Wenn man u’ ziemlich konstant erhalten will, muss man daher in 
Gl. 19) den Nenner des ersten Gliedes auch langsamer wachsen lassen 
als den Zähler. Dies erreicht man dadurch, dass man im Motor mit 
grösserer magnetischer Sättigung arbeitet als im Stromerzeuger, d. h. den 
Ä Motor etwas kleiner baut als den Stromerzeuger. Dazu kommt noch, 
dass, wie ein Blick auf die Fig. 164, S. 300 zeigt, durch die Rückwirkung 
des Ankers bei dem Stromerzeuger das Feld der Feldmagnete ge- 
| schwächt, bei dem Elektromotor aber, bei dem die Bürsten entgegen 
der Drehrichtung des Ankers verschoben werden, das Feld verstärkt 
wird. Man wird also die zur Kompensation der Ankerwirkung dienen- 
£ den Ampsrewindungen der Feldmagnete bei den Elektromotoren in Ab- 
" zug zu bringen haben, während man sie bei Stromerzeugern hinzu- 
fügen muss. 
6. Nebenschlussmotoren. 
Die Drehrichtung des Ankers eines Hauptstrommotors fanden wir 
entgegengesetzt derjenigen, die man dem Anker geben musste, damit 
in der angeschlossenen Leitung ein Strom in derselben Richtung läuft. 
Unter denselben Verhältnissen läuft der Anker der Nebenschlussmaschine 
: beide Male in gleichem Sinne, weil sich der Kraftlinienstrom in den 
Feldmagneten ebenfalls umkehrt; die Bürsten müssen jedoch entgegen 
E der Drehrichtung um einen Winkel verschoben werden, wenn man 
einen funkenlosen Gang erhalten will. 
Schaltet man einen ruhenden Nebenschlussmotor in einen kon- 
stanten Strom ein, so fliesst anfänglich sehr wenig Strom durch die im 
Nebenschlusse liegende Wickelung der Feldmagnete, da deren Wider- 
stand im Verhältnis zum Ankerwiderstande sehr gross ist. In der Gl. 6) 
e ? Jm® 
Kaserne) 
210° 
ıst daher &® sehr klein und demgemäss auch K sehr klein. Mit Be- 
  
   
    
  
  
  
    
   
  
     
  
  
  
   
   
  
  
    
   
  
  
  
  
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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