XXII. Kapitel.
Einzelheiten des Baues von Dynamomaschinen.
1. Ankerkonstruktionen.
Wir erwähnten schon früher, dass der Eisenkern sowohl der-
Trommel- als der Ringanker zumeist aus dünnen, ringförmigen Scheiben
von weichstem Eisen (von 0,4 bis 0,6 mm Dicke) hergestellt wird.
Die einzelnen Scheiben werden entweder durch dünne Papier- oder
Glimmerblättchen oder einen Zinkoxyd enthaltenden Kopallack von-
einander magnetisch isoliert. Die Schichtung erfolgt stets senkrecht
zur Richtung der der Induktionswirkung ausgesetzten Drähte und so,
dass die Ebene der Scheiben in die Richtung der magnetischen Kraft-
linien zu liegen kommt. Einzelne Konstrukteure verwenden auch Eisen.
kerne, die aus lackiertem Eisendraht oder zusammengewundenen Eisen-
blechstreifen hergestellt sind. Bei Maschinen mit seitlichen Magnetpolen
wird der Eisenkern aus Bandeisen hergestellt, das man mit einer
Zwischenschicht von Papier auf eine Scheibe wickelt.
Bei Trommelankern wählt man die Kraftliniendichte B zwischen
10000 bis 12000; in Ringankern geht man gelegentlich bis 15000,
sogar bis 18000 hinauf, um die magnetische Rückwirkung des Ankers
zu verringern. Bei mehrpoligen Maschinen geht man selten über 12000
hinaus.
Um den Eisenkern auf der Welle zu befestigen, wir derselbe
bei Ringankern auf einen aus Rotguss oder einem anderen nichtmag-
netischen Metall hergestellten Stern aufgeschoben, der auf der Achse
aufgekeilt ist; gleichzeitig dringen Vorsprünge oder Arme dieses Kernes
in das Ankereisen selbst hinein. (Vergl. Fig. 174, 8. 347.)
Bei Trommelankern verfährt man entweder ebenso, oder die Welle
selbst erhält Kreuzform, und ihre Oberfläche wird zunächst mit einem
isolierenden Material überzogen; die Scheiben werden dann auf die
Welle selbst aufgereiht. Die Scheiben werden ausserdem durch zwei
Rotgusssterne zusammengepresst. Vielfach werden auch noch ver-
schraubte Bolzen aus nichtmagnetischem Metall verwendet, die aber
durch isolierende Zwischenschichten von den Endplatten und dem