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auch hier thatsächlich besser ausgenutzt. Die maximale EMK ist
doppelt so gross, wie in den früher behandelten Fällen, die Isolationen
müssten demnach für doppelt so hohe Spannungen bemessen werden,
und das ist als ein Nachteil zu betrachten. Unter diesen Verhält-
nissen würden somit immer zwei Abschnitte mit entgegengesetzter
EMK -+ 2e durch einen Abschnitt getrennt sein, in dem keine In-
duktionswirkung stattfindet; ganz wie dies die unten gebrochene
Linie B in Fig. 54 zeigt.
c) Die Spule ist schmäler als die Polbreite.
Auch für den Fall, dass die Spule schmäler als die Polbreite,
aber breiter als der Raum ist, der keine Kraftlinien enthält, soll in
Fig. 55 die Untersuchung durchgeführt werden.
Um ein möglichst anschauliches Bild zu erhalten, wurden die in
einer Geraden gelegenen, aufeinander folgenden Stellungen der sich
mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegenden Spule in drei unter
einander liegenden Geraden zwischen den Magnetfeldern angeordnet.
Die treppenstufenartig gegliederte Linie B der Fig. 55 zeigt, dass
die Verkleinerung der Spulenbreite zunächst nur Nachteile gebracht
hat. Die Dauer der Zeit, während der die maximale EMK--2e be-
wirkt, ist verkürzt worden, dafür giebt es aber Wegstrecken der
Spule, auf denen überhaupt keine nützliche Induktionswirkung statt-
findet. Die effektive EMK ist demnach erheblich niedriger geworden,
die Maximalwerte sind aber dieselben geblieben, die Beanspruchung
der Isolation ist also nicht verringert worden.
Ein Teil dieser Nachteile wird jedoch dadurch wieder ausgeglichen,
dass man eine grössere Zahl kleinerer Spulen auf der Oberfläche eines
gegebenen Ankers anbringen kann; die gesamte EMK, die der
Spulenzahl des Ankers proportional ist, wächst dadurch, dass eine
grössere Zahl von Spulen hinter einander geschaltet werden kann.
Aus den Betrachtungen dieses Abschnitts geht hervor, dass die
Verringerung der Zwischenräume im allgemeinen Vorteile mit sich
bringt, dass dagegen die Wahl von Spulen, die breiter oder schmäler
sind als die Magnetfelder, zwischen denen sie hindurch geführt werden,
keine Vorteile, wohl aber Nachteile im Gefolge hat.
Ganz ähnlich gestalten sich auch die Ergebnisse der Betrach-
tungen, wenn man die von Kraftlinien freien Zwischenräume zwischen
gleichen Polen verkleinert. Wir verzichten jedoch darauf, auch diese
Betrachtungen durchzuführen.
Die Beschränkung der Zwischenräume, die von Kraftlinien leer
sind, hat aber natürliche Grenzen. Liegen die magnetisierenden
Windungen um die Pole herum, so muss für diese Erregerspulen