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11. Einfluss der Breite der Pole, Zwischenräume, Spulen und der
Dicke der Spulen bei wirklich ausgeführten Maschinen.
Für eine Anzahl von Fällen hat Kapp!) angegeben, in welcher
Weise die Breite der Pole und Spulen und die Breite der Zwischen-
räume zwischen den Polen unter sonst gleiehen Umständen den Be-
trag der effektiven EMK beeinflusst. Er geht aus von der Formel 12
(vergl. Kap. IV, Abschn. 9, S. 91) für die EMK der Maschine
BR? mu
Bra. 0 dar
in der p die Polzahl, ® die Anzahl der Kraftlinien eines Poles, m
die Anzahl der wirksamen Ankerdrähte, u die Anzahl der Umdrehungen
des Ankers in einer Minute bezeichnet. In dieser Formel bedeutet
k einen Zahlenfaktor, der angiebt, wie viel mal die EMK der Wechsel-
strommaschine grösser ist, als die einer Gleichstrommaschine mit
oleichem Felde, wenn in beiden Maschinen alle Ankerwindungen
hinter einander geschaltet werden.
Um den Wert des Faktors k in Formel 16 zu ermitteln, hat
G. Kapp eine grössere Zahl von
Fällen, zumal solche, die in der
Praxis häufiger vorkommen, ein-
gehend theoretisch und durch
messende Versuche an ausgeführten
Maschinen untersucht. Fig 57. Verlauf der EM K, wenn Spulen-
ä 5 breite und Polbreite gleich und der un-
Wenn man z. B. die Breite bewiekelte innere Kern halb so breit ist.
der Spule 1 gleich der Polbreite,
die Breite des inneren unbewickelten Kernes der Spule gleich der
halben Polbreite macht, so entsteht eine aus oberhalb und unter-
halb der Nulllinie gelegenen Trapezen zusammengesetzte Kurve der
EMK. (Vergl. Fig. 57.) Die über dem mittleren Trapez gezeich-
nete schraffierte Figur zeigt in beliebigem Massstabe den Verlauf
der Grösse e?, der Quadrate der Momentanwerte der EMK. Die
Höhe eines flächengleichen Rechteckes würde die Grösse e?’er, das
Quadrat der mittleren effektiven Spannung darstellen.
Wenn zwischen gleichsinnigen Polen gleieh breite Zwischenräume
ohne Kraftlinien liegen, Spule dicht an Spule liegt und alle Spulen
hinter einander geschaltet sind, so ist die effektive EMK ungefähr 1,64
von der einer Gleiehstrommaschine, welehe ebensoviele Pole besitzt,
als hier Pole vorhanden sind, vorausgesetzt, dass die übrigen Abmess-
ungen der Maschinen sowie die Feldstärke der Feldmagnete und die
Zahl der wirksamen Ankerdrähte gleich ist.
t) Kapp, Dynamomaschinen für Gleieh- und Wechselstrom und Trans-
formatoren, Berlin-München, Springer und Oldenbourg 1894, S. 255.