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In der Stellung I (Fig. 100) z.B. verlaufen die Kraftlinien im Eisen-
kern der Ankerspule A in der durch die Pfeile angedeuteten Richtung.
Bei weiterer Drehung (Stellung IT) gelangt das Eisenstück P in eine
Lage, in der die Kraftlinien der Pole N und S sieh durch P schliessen,
ohne durch den Kern A der Ankerspule hindurch zu gehen. Rückt
der die Eisenkerne tragende Cylinder noch weiter, so verlaufen nun-
mehr (Stellung III) die Kraftlinien in der entgegengesetzten Richtung
durch A, wie sie dies in der Stellung I thaten.
Durch diesen Wechsel in der Richtung und der Anzahl der den
Kern A der Spule durchdringenden Kraftlinien wird in den Windungen
der Spule ein Wechselstrom induziert.
Erhebliche Verluste durch Hysteresis sind bei diesen Konstruk-
tionen auch nicht durch die Verwendung geblätterter Magnete zu
vermeiden,
Fig. 101. Ältere Induktormaschine der Compagnie de l’Industrie &lectrique
(System Thury).
Als ein grosser Vorzug dieser Anordnung muss es jedoch an-
gesehen werden, dass keine stromführenden Drähte, sondern nur
Eisenmassen PP rotieren.
13. Allgemeines über die eigentlichen Induktormaschinen.
Während die Kingdonmaschine (1890) noch als ein Vorläufer
der eigentlichen Induktormaschinen angesehen werden muss, haben
wenig später die Konstrukteure der Compagnie de l’Industrie
eleetrique (Systeme Thury) in Genf eine durchaus brauchbare
und zweckmässige Form geschaffen. Die Anordnung wird durch
nebenstehende Fig. 101 erläutert.
Auf der Welle L,L, ist ein gloekenartig geformtes massives Eisen-
stück festgekeilt, dessen nach der Achse zu gewendete Innenseite
gezahnt ist. Dieser Eisenkörper dreht sich in einem feststehenden
Stahlringe, der einen Querschnitt hat, der einem C ähnelt. Durch
eine grosse, feststehende Spule S, die sich innerhalb dieses Ringes