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Die Schaltung der der Induktion unterworfenen drei Gruppen von
Leitern in einer Mehrphasen -Wechselstrommaschine, die wir oben
durch das Wickelungsschema veranschaulicht haben, ist dadurch
charakterisiert, dass je ein Ende eines solchen Leitersystems mit
der Aussenleitung, die anderen Enden aber unter sich verbunden sind.
Diese Schaltung, die durch Fig. 116 dargestellt wird, heisst offene
Schaltung oder Sternschaltung. Statt Schaltung wird ge-
legentlich wohl auch der Ausdruck Verkettung gebraucht.
Gelegentlich wird aber bei dieser Schaltung auch ein vierter
Ausgleichleiter gebraucht, durch den die Vereinigungspunkte zweier
mit Sternschaltung versehenen Maschinen oder Transformatoren mit
einander verbunden wird. (Vergl. Fig. 117.)
Man kann aber auch das Ende des einen der drei Leitersysteme
des Ankers mit dem Anfange des nächsten verbinden und die Leitungen,
Bio 117.
Sternschaltung mit einem vierten Ausgleichleiter.
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Fig. 116. Fig. 118,
Sternschaltung bei Dreiphasenmaschinen. Dreieckschaltung bei Dreiphasenmaschinen.
die nach aussen führen, von diesen Verzweigungspunkten ausgehen
lassen. (Vergl. Fig. 118.): Dann spricht man von geschlossener
Schaltung, von Dreieck'schaltung oder Ringschaltung. Einen
vierten, neutralen Ausgleichsleiter giebt es bei dieser Art der Ver-
kettung nicht.
Sternschaltung mit neutralem Leiter kommt besonders zur An-
wendung, wenn keine Transformation der Ströme stattfindet, also
z. B. bei Energieübertragungen mit Dreiphasenströmen auf kürzere
Entfernungen. Die Dreieckschaltung wird vorzugsweise benutzt,
wenn die Ströme nach ihrer Erzeugung transformiert, dann weithin
fortgeleitet, wieder transformiert und nun erst verwendet werden.
Früher wurden vielfach für Zwecke der Übertragung und Ver-
teilung elektrischer Energie auf weite Entfernungen Weehselstrom-
masehinen für geringe Spannungen und hohe Stromstärken verwendet;