Full text: Grundzüge der Wechselstrom-Technik

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Auch bei den besten Gleichstrommaschinen, mögen sie als Strom- 
erzeuger oder als Elektromotoren thätig sein, zeigen sich an den 
Stellen, an welchen die Stromabnehmer, die sogenannten Bürsten, 
den Kollektor berühren, kleine Funken; in feuergefährlicher Umgebung 
können daher solche Maschinen nicht verwendet werden. Wechsel- 
strommaschinen und -motoren können dagegen so konstruiert werden, 
dass an ihnen keine Stelle vorhanden ist, an welcher Funkenbildung 
stattfindet; man wird daher solche Apparate auch noch in Pulver- 
mühlen und in Räumen, in welchen entzündliche Gase vorkommen, 
gebrauchen können. 
Während man lange Zeit mit Recht gegen eine ausgedehnte 
Anwendung von Wechselströmen geltend machte, dass dieselben zur 
Arbeitsübertragung auf elektrischem Wege minder geeignet seien, weil 
die älteren Wechselstrommotoren nicht mit Belastung angehen wollten, 
bei Überlastung stehen blieben, besonderer durch Gleiehstrom erzeugter 
Magnetfelder bedurften, und ihre Umlaufszahl nicht geregelt werden 
konnte, so sind diese Schwierigkeiten durch neuere Konstruktionen 
mit umlaufendem Magnetfelde völlig überwunden. 
Auch die Gefährlichkeit von Strömen mit hoher Spannung fürchtet 
man nicht mehr, seitdem man gelernt hat, Wechselströme geringer 
Spannung zu erzeugen, die man zum Zwecke der Fortleitung auf 
weite Entfernungen durch verhältnismässig dünne und daher billige 
Drähte in hochgespannte Ströme umsetzt und dann am Orte ihrer 
Bestimmung, ehe sie irgendwie verwendet werden, wiederum in un- 
gefährliche Ströme von niedriger Spannung rückwärts umsetzt, ohne 
dass bei dieser wiederholten Verwandlung sehr grosse Verluste auftreten. 
Die einzige Einwendung von Wichtigkeit, die man noch immer 
mit Recht gegen den Gebrauch von Wechselströmen erheben kann, 
ist die Thatsache, dass man chemische Prozesse von praktischer Be- 
deutung nur mit Gleichstrom hervorbringen, daher auch nur mit Gleich- 
strom Akkumulatoren laden und elektrische Energie aufspeichern kann. 
Aber auch nach dieser Richtung hin sind Erfolge von praktischer 
Bedeutung bereits erreicht worden; es ist gelungen, Vorrichtungen 
zu konstruieren (Gleichrichter genannt) , die den Wechselstrom in 
Gleichstrom umzuwandeln gestatten, ohne dass bei dieser Umsetzung 
zu grosse Verluste entstehen. 
3. Summation von Wechselströmen und periodisch veränderlichen 
Spannungen. 
Ganz in derselben Weise wie man in der Wellenlehre Wellen 
zusammensetzen lernt, können auch zwei oder mehrere Wechselströme, 
die gleichzeitig durch einen Leiter fliessen, vereinigt werden. 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
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