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isolierende Zwischenstücke von einander getrennt erhält, und deren
Zwischenraum mit einer Lösung von Soda in Wasser gefüllt wird
(vergl. Fig. 163). Auch in diesem Falle wird die Zersetzungszelle
ausgeschaltet, sobald durch die Wirkung der beiden in der Phase
verschobenen Wechselströme der Motor zum Anlaufen und zum
Syncehronismus mit dem Stromerzeuger gebracht worden ist.
2. Asynchrone einphasige Wechselstrommotoren.
Diese Motoren beruhen auf einer eigentümlichen Beobachtung,
die Elihu Thomson gelegentlich seiner Untersuchungen über an-
ziehende und abstossende Wirkungen von Wechselströmen in den
Jahren 1886 und 1887 gemacht hat.
% t
| er
|
Fig. 163. Elektrolytische Zelle zur Einführung einer Kapazität in
einen Wechselstromkreis.
Bringt man vor einen Wechselstromelektromagnet, also in ein sich
periodisch umkehrendes Magnetfeld, einen Kupferring, so sucht sich
dieser Ring aus dem Magnetfeld heraus zu bewegen, oder er dreht
sich derart, dass seine Ebene der Richtung der Kraftlinien
parallel wird.
Nimmt man statt des Kupferringes eine in sich geschlossene,
drehbare Spule, die eine merkliche Selbstinduktion hat, so tritt
zwischen dem Phasenzustand des Feldes und der in den Windungen
dieser Spule induzierten EMK eine Phasenverschiebung ein, die um
so mehr von der normalen von 90° abweicht, je grösser diese Selbst-
induktion ist. Alsdann entwickelt sich, wenn die Spule im Magnet-
felde einmal in Umlauf versetzt ist, ein Drehungsmoment an dieser
Spule, das die Spule in Umdrehungen zu erhalten strebt. Dieses
Drehungsmoment ist am kräftigsten, wenn ®* L = w ist, wobei
o=2nw, L der Selbstinduktionskoeffizient, w der Widerstand
der Spule und ® die Anzahl der Perioden des Wechselstromes in
einer Sekunde ist.