Full text: Grundzüge der Wechselstrom-Technik

   
aM 
Versuche die bewegliche Kupferscheibe dem unter ihr rotierenden 
Magnete folgt. Damit jedoch diese induzierten Ströme nicht regellos 
fliessen, sondern so, wie sie es müssen, um das höchste Drehungs- 
moment zu erzeugen, nämlich rechtwinklig sowohl zu den 
magnetischen Kraftlinien als auch zur Bewegungsrichtung, empfiehlt 
es sich, einen Eisenkern mit einer in sich geschlossenen Wiekelung, 
einer Kurzschlusswickelung, zu versehen, deren Drähte die gewünschte 
Lage haben. 
Nach diesem Prinzipe, das von Ferraris und Tesla entdeckt 
worden ist, sind schon im Jahre 1889 Elektromotoren von ziemlich 
hohem Wirkungsgrade (85% bei einer 7 HP Maschine) hergestellt 
worden. Dieselben zeigten besonders die schätzenswerte Eigenschaft, 
mit Belastung anzulaufen und dem synchronen Gange zuzustreben. 
Späterhin hat jedoch von Dobrowolski, der Chefelektriker der All- 
gemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft in Berlin, darauf hinge- 
wiesen, dass das zweiphasige magnetische Drehfeld nicht nur rotiert, 
sondern auch in der Stärke erheblichen Schwankungen unterworfen 
ist, also pulsiert. Nennt man die maximale Stärke eines Stromes i, 
wenn der Strom in der andern Spule gerade Null ist (Fig. 175I), 
so hat eine Achtelperiode später (Fig. 175II) jeder Strom die gleiche 
Stärke i-sin 45. Setzt man, was näherungsweise erlaubt ist, die 
erzeugten Feldstärken den Stromstärken proportional, und kombiniert 
man magnetische Felder in derselben Weise, wie man die Kräfte im 
Kräfteparalleloegramm zusammensetzt, so sieht man, dass die magne- 
tischen Feldstärken zwischen Werten schwanken, die sich wie 
1:2 -snäst:1,4 
verhalten, also Unterschiede von 41% aufweisen. 
Eine solche pulsierende Feldstärke aber wirkt bremsend auf 
den im Felde rotierenden Anker, solange nicht der Synehronismus 
erreicht ist; die Zugkraft des Motors ist daher nur die Differenz 
zwischen dem Drehungsmoment, das vom rotierenden Felde ausgeübt 
wird, und der hemmenden Wirkung, die von den Pulsationen des 
Feldes herrührt. 
4. Verkettung der Zweiphasenströme. 
In den Abbildungen Fig. 173 und 175 I, II,... VI haben wir 
die Spulengruppen, die wir mit A,A’, und B,B’,, bezw. mit A,A', 
und B, B‘, bezeichneten, zunächst vollständig unabhängig gedacht und 
angenommen, dass die A,A’, der Stromerzeuger mit den A, A‘, der 
Motoren, und ebenso die Spulen B,B’, mit den B,B‘, durch ge- 
trennte Hin- und Rückleitungen verbunden seien. Wir haben in 
diesem Falle zwei völlig unabhängige Stromkreise, in denen zwei 
  
  
    
    
     
  
  
  
  
  
  
    
   
  
   
    
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.