Die Schwankung in der Summe der magnetomotorischen Kräfte be-
trägt nunmehr bloss knapp 17%, gegen 41% bei einem Drehfeld, das
durch zwei um 90 "in der Phase verschobene Wechselströme erzeugt wird.
Man erkennt aus dem oberen Teil der Fig. 181, dass in einer
vollen Periode jedes solchen Wechselstromes sechs solcher Maxima
der Feldstärke stattfinden.
Selbstverständlich wirken auch diese An- und Abschwellungen
noch störend und veranlassen die Entstehung von sekundären
Induktionsströmen von der Periode 6 ® und diese wieder die Bild-
ung von sekundären Magnetfeldern; aber es wird immerhin durch
Anwendung von drei in der Phase verschobenen Wechselströmen ein
erheblicher Vorteil erzielt.
Besonders wertvoll ist auch der Umstand, auf den wir bereits
früher (vgl. Kap. VI, Abschn. 1, S. 154) hingewiesen haben, dass
in jedem Augenblicke die algebraische Summe der drei Ströme gleich
Null ist, so dass man mit im ganzen drei Leitungen auskommen
kann, wenn sowohl im Stromerzeuger, als
in dem mit Drehstrom betriebenen Motor, Be
drei Leitungen in je einem Punkte, dem ; 2 SI’
Nullpunkte der Verkettung, mit einander ver- 2
bunden werden. (Vergl. Fig. 182. er
Bei einer solchen Verkettung der drei
Ströme, die gleichzeitig von Bradley,
Wenström, Haselwander und von
Dolivo-Dobrowolski erfunden worden ist, dienen immer die beiden
anderen Drähte als Rückleitung für den in dem einen Drahte ver-
laufenden Wechselstrom.
Wenn nicht nur Dreiphasenmotoren, sondern auch Lampen von
einem solchen Dreileitersystem aus betrieben werden sollen, so müssen
die Lampen sowohl zwischen die Leitung I und II, als zwischen
II und III und III und I, und zwar in möglichst gleicher Zahl und
Stärke, eingeschaltet werden, wenn man wirklich mit nur drei Drähten
auskommen will.
Da es nun häufig schwierig ist, die genau gleiche Lampenzahl
zwischen jedem Paare der drei Leitungen zu jeder Zeit in Thätigkeit
zu halten, so wird auch nicht immer die algebraische Summe der
drei Ströme genau Null sein.
In Fällen, wo gelegentlich erhebliche Unterschiede auftreten
können, wird man durch einen vierten Leiter (den Ausgleich- oder
Nullleiter) die Verkettungspunkte mit einander verbinden. (Vgl.Fig.183.)
Ist ein solcher Ausgleichsleiter vorhanden, so wird man die
Lampen zwischen jeder der drei Hauptleitungen und diesem Aus-
gleichsleiter einschalten.
Fig. 182. Sternschaltung
bei Dreiphasenmaschinen.
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