a
Wenn wir bei offener Schaltung oder Sternschaltung
(vergl. Fig. 184) zwischen zwei Leitungen einen Spannungsmesser
und in eine der beiden Aussenleitungen einen Strommesser ein-
schalten, so misst zwar das eingeschaltete Ampöremeter richtig den
in der Leitung fliessenden Strom, das Voltmeter jedoch misst nicht
die in D vorhandene Phasenspannung E, sondern die zwischen den
Leitungen C und D herrschende Spannung E', die sogenannte ver-
kettete Spannung. Diese Hauptspannung E’ ist aber die Resultante
aus zwei EMKräften, zwischen denen ein Phasenunterschied von 120°
besteht. Es ist also (vergl. Fig. 122):
BeRR),.
E'’'J:coso
y5
Die Leistung einer Phase ist dann - und die Leist-
j i : 3E’.J°cosop
ung :der drei Phasen zusammen ist gleich — — / ‚ wenn
UV
K3
p die Phasenverschiebung des Stromes J gegen die in demselben
Drahte, in dem J fliesst, herrschende EMK bedeutet.
Anders ist es bei der geschlosse-
N nen Schaltung oder Dreieckschalt-
NN
ee ung. (Vergl. Fig. 185.) Das zwischen
J
E die Punkte CundD geschaltete Voltmeter
< giebt dann unmittelbar die Phasenspann-
ung E an; der Strommesser aber zeigt
Fig. 183. Sternschaltung mit 2 a ; e
Aussleichleiter. nicht mehr die in einer der Wickelungen
des Stromerzeugers oder Motors wirklich
fliessende Stromstärke J, sondern die eines Aussenleiters, also J’ an.
J’ aber setzt sich nach den Kirchhoff’schen Sätzen aus zwei gleichen
Wechselströmen von der Grösse J zusammen, die um 120° gegen
einander in der Phase verschoben sind. Es ist dann:
a v2
LE a
a ” und die Gesamt-
3
Die Leistung einer Phase ist dann
35) 8 ..608.7
y3
2. Die Vorzüge des Drehstromsystems.
leistung
Die Verkettung der Ströme hat den Vorteil, dass dadurch die
Stromstärke und bei gleichem Aufwande an Leitungsmaterial die
Energieverluste durch Stromwärme erheblich vermindert werden. !)
Bei gleicher Arbeitsleistung verhalten sich die Stromstärken bei
1) Man vergleiche die Abhandlung von Hans Görges, ETZ 1895, S. 46.