2. Kapitel.
Wechselstromkreise mit- Widerstand, Selbstinduktion
und Kapazität.
a 1. Wechselstrom in einem Stromkreise mit Selbstinduktion.
Denken wir uns der Einfachheit wegen einen Stromkreis, der
aus einer Stromquelle besteht, die einen Wechselstrom erzeugt; dieser
| ! Wechselstrom fliesse durch
einen von Selbstinduktion
freien Widerstand, z. B. eine
Anzahl von Glühlampen, und
hierauf durch eine Vorrichtung,
derenWiderstandvernachlässigt
11. werden kann, die aber eine
erhebliche Selbstinduktion be-
sitzt, etwa durch die Windungen eines Elektromagneten.
Den gesamten Widerstand des Stromkreises, der sich geltend
machen würde, wenn derselbe von einem Gleichstrom durchflossen
würde, bezeichnen wir mit w.
Dadurch, dass der Wechselstrom die Spule des Elektromagneten
durchfliesst, werden in dem Eisenkern der Spule Kraftlinien erzeugt;
jede Änderung der Kraftlinienzahl erzeugt aber infolge der Induktions-
wirkung eine EMK, die genau der Änderung der Kraftlinienzahl,
bezogen auf die Zeiteinheit, gleich ist.) Nehmen wir z. B. an, die
Anzahl der vom Wechselstrom erzeugten Kraftlinien zu verschiedenen
Zeiten werde durch die Wellenlinie (Fig. 11) dargestellt, alsdann wird
die Änderung der Kraftlinienzahl, bezogen auf die Zeiteinheit, aus-
gedrückt durch die trigonometrische Tangente des Winkels, den die
Tangente an die Kurve mit der Abseissenachse oder der Linie macht,
auf die wir die Zeiten abgetragen haben. Während die Zeit
von N bis N’ um den kleinen Betrag NN’—= A wächst, nimmt die
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Fig.
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!) Man vergl. Grundzüge der Elektrotechnik, Kap. VII, S. 106 u. s. £.
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