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Da z. B. im Punkte P die Kraftlinienzahl abnimmt, ist der
Winkel NTP und somit seine Tangente negativ. Die Ordinate NQ,
die den Wert der trigonometrischen Tangente des Winkels NTP dar-
stellt, ist daher nach unten gerichtet. Die gestrichelte Wellenlinie
erreicht ihren negativen Maximalwert, wenn die Kraftlinienkurve
durch die Abseissenachse hindurchgeht. Die induzierte EMK ist
Null (z. B. bei O), wenn (bei Y in der Figur) die Feldstärke ihren
höchsten negativen Wert überschreitet.
Es fragt sich nun zunächst, was für eine Kurve die in der
Figur ausgezogene Linie sein wird, durch die man die Änderung der
Kraftlinienzahl darstellen kann. Die Verschiedenheit der Kraftlinien-
zahl im Kerne des Elektromagneten hat ihre Ursache in dem Wechsel-
strome, den wir durch die Windungen senden. Wir wissen aber,
dass die von einem die Windungen durchfliessenden Strome im
Eisenkerne erzeugte Kraftlinienzahl abhängig ist von der Strom-
stärke, von der Windungszahl und der Permeabilität des Eisens.')
Die in jedem Zeitmomente im Kerne erzeugte Kraftlinienzahl
würde der jeweiligen Stromstärke sogar streng proportional sein,
wenn die Permeabilität konstant wäre. Dies ist aber bekanntlich
nur für sehr geringe Kraftliniendichten (etwa bis 4000 Kraftlinien
für 1 gem Querschnitt) bei besonders vorzüglichen Eisensorten an-
nähernd der Fall, für höhere Kraftliniendichten nimmt die Per-
meabilität bekanntlich ab. (Vergl. Fig. 40, S. 62.)
Die Kurve der Kraftlinienzahl wird daher nicht genau nach
denselben Gesetzen sich ändern, wie die nach einer Sinusfunktion
veränderliche Stromstärke des Wechselstromes, aber es wird in einer
ersten rohen Annäherung gestattet sein, anzunehmen, dass auch die
Änderung der Kraftlinienzahl nach einer Sinusfunktion erfolge, da
bei Wechselstromapparaten meist nur mit geringen Kraftliniendichten
gearbeitet wird, und nur bestes Eisenblech Verwendung findet oder
wenigstens benutzt werden soll. Setzen wir also voraus, dass die
Änderung der Kraftlinienzahl nach einer Sinusfunktion erfolgt, so
Et ae. t
N 9. enon, 2» nat... te
und eo 3 t+4
NP 0.022 a
Somit ist:
ee t A e 4 t
ME=NP _ NPE=-®. Finn - C082 z — + cos? r—. sin?rz nn
Ab T TE 2 m
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Unseren Annahmen nach ist nun aber A eine sehr kleine Grösse,
“Grundzüge, Kap 4, 4,8 Su. L£
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