Full text: Grundzüge der Wechselstrom-Technik

  
  
  
  
  
  
     
22° 
SER oO 32 Kar 
Belastung erhöhte Spannung der Maschinen auf den am Stations- 
voltmeter vorgeschriebenen Wert zurückgeht. Solche Verminderungen 
der Erregerstromstärke aller Maschinen bewirkt man entweder durch 
Vergrösserung des Widerstandes R (Fig. 238), oder man kuppelt die 
Widerstände r aller Maschinen durch eine den Bühnenregulatoren der 
Theater ähnliche Vorrichtung und verstellt dieselben durch einen 
Handgriff alle gleichzeitig. 
Will man eine der Wechselstrommaschinen ausschalten und die 
zugehörige Antriebsmaschine abstellen, so verändert man den Regulator 
dieser Maschine derart, dass die Dampf- oder Wasserzufuhr nach und 
nach kleiner wird. Die Geschwindigkeit der Maschine ändert sich 
dabei aber nicht erheblich. Da der Synehronismus zunächst er- 
halten bleibt, ist eine merkliche Geschwindigkeitsänderung auch nicht 
zu befürchten. Die Leistung der Maschine aber und ihre Strom- 
stärke wird kleiner und kleiner. Sowie die Leistung am Wattmeter 
oder die Stromstärke am Ampöremeter Null wird, was man vollends 
durch Schwächung der Erregung, also durch Vergrösserung des 
Widerstandes r der betreffenden Maschine, erreicht, schaltet man 
durch Öffnen der Hauptausschalter HH die Maschine ab und stellt 
die Antriebsmaschine auf Ruhe. 
Will man umgekehrt zu in Betrieb befindlichen Maschinen eine 
neue hinzuschalten, so setzt man die Antriebsmaschine in Be- 
wegung und erhöht die Umdrehungszahl durch Steigerung der Zu- 
fuhr von motorischer Substanz mehr und mehr. Hierauf sendet 
man einen Erregerstrom von der erforderlichen Stärke durch die 
Feldmagneten und macht die Maschinenspannung gleich der Netz- 
spannung. Wenn die Umlaufszahl der Wechselstrommaschine nahezu 
die normale Höhe erreicht hat, schaltet man den Phasenanzeiger ein 
und schliesst in dem Augenblicke, in dem die Spannung und die 
Phase der zuzuschaltenden Maschine der des Netzes gleich ist, den 
Hauptausschalter. 
Durch Erhöhung der Zufuhr an motorischer Substanz belastet 
man dann die zugeschaltete Maschine nach Bedarf mehr und mehr. 
Die beiden Hilfsvorrichtungen, die hierbeizur Anwendung kommen, 
die Verstellvorrichtung für die Centrifugalregulatoren und der Phasen- 
vergleicher, sollen im Anschluss hieran sofort beschrieben werden. 
Wir wollen hier nur noch erwähnen, dass bei Benutzung dieser 
Vorrichtung von Siemens & Halske, deren Wirksamkeit wir soeben 
beschrieben haben, das Zu- und Abschalten von Wechselstrom- und 
Drehstrommaschiren auch ohne Hinzunahme von Belastungswider- 
ständen geschehen kann. 
Andere Firmen verfahren dagegen vielfach so, dass sie grosse 
induktionsfreie Belastungswiderstände in ihren Wechselstromanlagen 
  
     
  
  
  
  
  
  
    
   
    
    
  
  
  
  
  
  
       
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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