Full text: Grundzüge der Wechselstrom-Technik

   
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Bei gleicher Stromstärke ist daher die Leuchtkraft einer Wechsel- 
strombogenlampe, dem geringeren Wattverbrauche entsprechend, nur ?), 
von der einer Gleichstrombogenlampe; im Verbrauche an Energie für 
gleiche Helligkeit besteht dagegen für die Praxis ein noch grösserer 
Unterschied. 
Während man bei an den Verbrauchsleitungen verfügbaren 
Spannung von 110 Volt nur zwei Gleichstromlampen hinter einander 
schalten kann, ist es möglich drei Wechselstromlampen in Hinter- 
einanderschaltung zu brennen. Es hat sich gezeigt, dass bei Ver- 
wendung von zwei Dochtkohlen zwischen Strom und Spannung kein 
Phasenunterschied auftritt, dass sich dagegen eine erhebliche positive 
Phasendifferenz einstellt, wenn eine oder beide Kohlen homogene 
sind. 
Das Flimmern der Bogenlampen, infolge der Abkühlung der 
Kohlen während des Durchganges des Stromes durch Null, macht 
sich noch bei 40 Perioden in 1 Sekunde in höchst lästiger Weise 
geltend und ist selbst bei 60 Perioden dem Auge noch bemerkbar. 
Wenn man aber, wie dies zuerst von Helios (in Ehrenfeld-Köln) 
geschehen ist, eine weisse reflektierende Scheibe über dem Lichtbogen 
anbringt, erhält man, auch wenn die untere Kohle positiv ist, einen 
so starken Lichtreflex, dass das Auge von den Helligkeitsschwankungen 
wenig mehr bemerkt, zumal wenn ausserdem die Kohlen noch von 
einer matten Glasglocke umgeben sind. Schnell bewegte, zumal 
glänzende Gegenstände, wie z. B. Radspeichen, erscheinen aber im 
Wechselstrombogenlicht stets vielfach. 
Infolge der rasch wechselnden Erwärmung und Abkühlung der 
Kohlenspitzen werden die benachbarten Luftmengen in dem doppelten 
Takte der Periode des Wechselstromes ausgedehnt und wieder zu- 
sammen gezogen. Das Wechselstrombogenlicht lässt daher immer 
einen Ton oder wenigstens ein Geräusch hören. Hat die Kurve, nach 
der sich der Strom als Funktion der Zeit ändert, ziemlich genau die 
Form einer Sinuslinie (Sinoide), so ist der Ton von verhältnismässig 
geringer Stärke und ziemlich musikalisch rein. Ist die Stromkurve 
dagegen stark verzerrt, zeigt sie ziemlich ausgeprägte Spitzen und 
Zacken, so tritt ein schnarrendes Nebengeräusch auf. Bei grossen 
Stromstärken macht sich ein kräftiges Brummen hörbar; ist gleich- 
zeitig der Liechtbogen lang und die Periodenzahl hoch, so ähnelt der 
vom Wechselstromlichtbogen erzeugte Ton dem einer Trompete. 
Manchmal gesellt sich, zumal bei nicht sehr sorgfältig zube- 
reiteten Dochtkohlen, noch ein klatschendes bis schnatterndes Ge- 
räusch hinzu, das den summenden Ton begleitet. 
Durch die Lampenglocken, mit denen man den Lichtbogen um- 
giebt, werden diese Geräusche stark gemildert, aber nur bei sehr 
    
   
  
  
     
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
 
	        
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