IV
Aus allem dürfte hervorgehen, dass die in den nachstehenden
Blättern enthaltene Arbeit sich nicht in erster Linie an die wissen-
schaftlich gebildeten Elektrotechniker wendet. Deren Bedürfnisse
sind durch die klassischen Werke von Gisbert Kapp,!) Bedell
und Orehore, Feldmann, Steinmetz und Silvanus Thompson,
die auch der Verfasser benutzt hat, nahezu vollständig befriedigt.
Da aber einige Materialien hier überhaupt zum ersten Male weiteren
Kreisen mitgeteilt werden, andere in Zeitschriften verstreute Angaben
hier am entsprechenden Platze sich zusammengefasst vorfinden, können
jüngere Fachgenossen das Buch zur Einführung in das Studium
der Wechselstromtechnik und zur vorläufigen Orientierung gewiss
mit Nutzen verwenden.
Als Hauptaufgabe hat es der Verfasser angesehen, den weiteren
Kreisen, denen es mehr auf einen Einblick in dieses Gebiet, als auf
das für den selbstthätig schaffenden Konstrukteur unerlässliche tief-
gehende Verständnis ankommt, eine Übersicht über den in Frage
kommenden Stoff zu geben.
Auf das Eingehen in verschiedene, lediglich den Fachmann
interessierende Feinheiten musste daher verziehtet werden; ebenso
sind nicht alle Möglichkeiten der Lösungen gewisser Aufgaben mit-
geteilt, sondern mehrfach ist nur an einzelnen Beispielen gezeigt
worden, auf welche Weise Schwierigkeiten überwunden werden können.
Der Verfasser hegt die Hoffnung, dass diese Darstellung auch
dazu beitragen wird, die ablehnende Haltung überwinden zu helfen,
die manche sonst dem Fortschritte durchaus zugeneigte Ingenieure
und Industrielle bisher gegen die Einführung der Wechsel- und
Mehrphasenströme in die Praxis lediglich deshalb gezeigt haben,
weil ihnen diese neuen Systeme nicht völlig verständlich und durch-
sichtig waren. Besonders deshalb sind auch der Messung und der Ver-
teilung dieser Ströme am Schlusse des Buches kurze Kapitel gewidmet.
Allen jenen Herren und Firmen, die den Verfasser in so gütiger
Weise bei dieser Arbeit unterstützt haben, gestattet er sich an
dieser Stelle den herzlichsten Dank abzustatten.
Möge diese Arbeit in den Kreisen, für die sie bestimmt ist,
eine freundliche Aufnahme finden und dem Verständnis der immer
wachsenden Bedeutung der elektrotechnischen Industrie für die ge-
samte Kultur nützliche Dienste leisten.
Döbeln, Mitsommer 1897.
Der Verfasser.
*) Die soeben neu erschienene 2. Auflage des treffliehen Buches von G. Kapp,
Dynamomaschinen für Gleich- und Wechselströme, konnte der Verfasser nicht
mehr benutzen.
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