Die Ansprüche an die Bestandtheile. 67
Unter den hygroskopischen Salzen wird jetzt mit Vorliebe
Chlorzink verwendet, das jedoch in seiner Behandlung ziemlich
schwierig ist, weil es an der Luft in kurzer Zeit kohlensaures Zink
abscheidet, das unlöslich ist und die Leitfähigkeit bezw. Porosität
der depolarisirenden Masse beeinträchtigt. Durch geeignete Zusätze
oder sachgemässe Behandlung muss also das kohlensaure Zink unter
allen Umständen beseitigt werden.
Die beste Leitfähigkeit des Chlorzinks liegt zwischen 25 bis
30°/,, was einem spez. Gewicht von 1,238— 1,291 entspricht. Das
Auflösen in destillirtem Wasser muss langsam und vorsichtig be-
wirkt werden, da sich die Lösung stark erwärmt.
Ob ein Zusatz von anderen Salzen zum Chlorzink erspriess-
lich ist, muss durch Versuche in jedem Falle festgestellt werden.
Die Fabriken geben ihre Erfahrungen in dieser Beziehung natürlich
nicht bekannt. Einige setzen Chlorammonium, andere Chlor-
magnesium hinzu. — Es ist jedoch in dieser Hinsicht eine gewisse
Vorsicht geboten, da bei zu stark hygroskopischen Salzen ein so
grosser Ueberschuss an Wasser entsteht, dass dasselbe oben heraus-
quillt und aus dem trockenen ein nasses Element wird! —
Mit dem nach sorgfältigen Versuchen als brauchbar gefun-
denen Elektrolyten wird das ganze Element zusammengesetzt, d.h.
sowohl die depolarisirende Masse um die Kohle als auch die poröse
Füllung zwischen den Elektroden getränkt.
Es ist zwecklos, der depolarisirenden Masse eine stärkere
Salzlösung beizugeben, weil doch bald ein Ausgleich der Konzen-
tration von innen nach aussen stattfindet, auch wird das Verhärten
der Pressung dadurch event. beschleunigt. —
Aus der üblen Eigenschaft des Chlorzinks, an der Luft kohlen-
saures Zink abzuscheiden, ist ohne weiteres zu erkennen, dass sich
dasselbe für nasse bezw. offene Elemente nicht eignet. Hierzu
kann man also nur Kochsalz, Zinksulfat, Salmiak oder eine Mischung
der Salze gebrauchen. — Der reine Chemiker kann in solchen
Fragen selten entscheiden, es sind vielmehr sehr sorgfältige, elektro-
chemische Untersuchungen erforderlich, um die beste Zusammen-
setzung des Elektrolyten zu ermitteln, auch kosten solche Versuche
viel Zeit, Geld und eine grosse Anzahl von Versuchs-Elementen.
Wer diese Vorbedingungen nicht erfüllen kann, sollte sich nicht
an diese Fabrikation heranwagen.
Salmiakcalcidum. Die Anwendung des Chlorammoniums
für nasse wie für trockene Elemente bringt, wie schon früher er-
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