IV. Untersuchung galvanıscher Elemente.
In einem Buche, das wie dieses lediglich der Praxis gewidmet
ist, können auch nur Untersuchungsmethoden besprochen werden,
wie sie jeder Elektrotechniker mit einigen wenigen und einfachen
Apparaten ausführen kann.
Wer sich für sehr genaue und wissenschaftliche Untersuchungen
interessirt, findet in verschiedenen Werken sehr ausführliche An-
gaben hierüber.!)
Die sog. „konstanten Grössen der galvanischen Elemente“,
Spannung und innerer Widerstand sind, wie gesagt, durchaus nicht
konstant, sondern sie sind Funktionen der Stromstärke bezw. der
Zeit, während welcher die Elemente thätig sind. Selbst die Span-
nung längere Zeit offenstehender Elemente ist nicht konstant, sie
sinkt sehr allmählich bei längerem Stehen.?) Die Stromstärke ist
abhängig von dem Gesammtwiderstande des Stromkreises, und da
sich der innere Widerstand von den meisten Elementen mit der
Temperatur ändert, auch abhängig von dieser.
Der Einfluss der Temperatur ist bei nassen Elementen viel
grösser als bei Trocken-Elementen, weil bei einem ganz flüssigen
Elektrolyten das Wasser mehr oder weniger Salze löst bezw. am
Boden absondert, während bei einer Füllung z.B. mit Sägemehl
eine Aenderung der Konzentration von Salzlösungen schon viel
langsamer vor sich gehen wird, und bei teigartigen Elektrolyten,
wie z. B. Gypspaste, eine Aenderung der Konzentration überhaupt
kaum eintreten kann. —
ı) Z.B. „Eine neue Methode zur Untersuchung arbeitender Batterien“
von Ludwig von Orth, Centralblatt für Elektrotechnik S. 345, 1888. Ferner
in „Die Primär-Elemente“ von Henry S. Carhart, übersetzt von Dr. Paul
Schoop, Wilhelm Knapp, Halle a.S., sowie in Streckers Handbuch und
Uppenborns Kalender.
2) Gute Trocken-Elemente verlieren bei ruhigem Stehen in einem
Jahre etwa 0,03—0,05 Volt ihrer Anfangsspannung, vorausgesetzt natürlich,
dass sie nicht gebraucht wurden.