Gesetze des Drahtglühens. 7
so lange der Strom die gleiche Stärke beibehält; eine Gesetzmässigkeit,
die schon von J. Müller!) experimentell ermittelt wurde.
Hat man gleich dicke Drähte von verschiedenem Material, und wer-
den durch dieselben Ströme von gleicher Intensität gesendet, so zeigt
die Gleichung 6) weiter, dass die Temperaturerhöhungen der einzelnen
Drähte um so grösser sind, je grösser sich für dieselben der Bruch —
Ss.C
herausstellt, d. h. je grösser deren specifischer Leitungswiderstand und
je kleiner das specifische Gewicht und die specifische Wärme ist. Der
Bruch —- lässt also einen Schluss auf die Brauchbarkeit der einzelnen
SE
Metalle für Glühwirkungen zu, wobei jedoch im Auge zu behalten ist,
dass der Werth des specifischen Leitungswiderstandes g des Glühdrahtes
unter der Voraussetzung einer bestimmten Stromintensität gerade so
wie die Länge desselben mitbestimmend ist für die elektromotorische
Kraft der Stromquelle. In der nachfolgenden Tabelle sind die Werthe
für 0, s, c und — von den wichtigsten Metallen zusammengestellt.
Metall oder Legirung o?) 8 c u
s.0
BiBenma RENT HITS 29071 20,107 7,65 0,1218 0,1159
Boa an ui, PORySS 6497 19,30 | 0,0324 0,3154
Kupfer. wesent. ea N ON 8,96 0,1013 0,0187
Neusiber vu ee. 02 0,201 8,50 0,0971 0,3162
Da 00.0.0001 01oe 21,40 | 0,0355 0,2053
Bear... 2 0.0.0.0, 20006 10,48 | 0,0611 0,0234
Blabl (olachast) . ....n. run. 24.0497. °) 7,50 0,1184 0,5146
Legirung von Matthiessen
2 Thle. Silber
vi ie eat 50,244 14,12 | 0,0526) | 0,3284
1 Thl. Platin
Zieht man Drähte von demselben Material und verschiedenen
0
Durchmessern in Betracht, in welchem Falle dann in Gleichung 6) —
Ss.C
1) J. Müller, Fortschritte der Physik, 1849, S. 384.
2) In Ohm bezogen auf Drähte von Im Länge, 1 mm? Querschnitt.
3) Nach V. Strouhal und C. Barus.
4) Berechnet nach der Formel von Regnault, welche besagt, dass in der
Legirung die zusammensetzenden Metalle mit derselben specifischen Wärme
enthalten sind, welche sie im isolirten Zustande besitzen.