Full text: Die elektrische Minenzündung und deren Anwendung in der civilen Sprengtechnik

    
  
   
    
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
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Wirkungen des Funkens. 99 
der Vorgang der Entladung einigermaassen verändert. Verwendet man 
bei den Versuchen ein und dasselbe Thermometer und lässt man auch 
den Ort desselben in der Funkenbahn unverändert, so kann man 
auf Proportionalität zwischen Temperaturerhöhung und Wärmemenge 
schliessen. 
Eine empfindliche Thermosäule bietet uns ein zweites Mittel zur 
Messung der calorischen Energie. Man bringt dieselbe zu diesem Zwecke 
in die Nähe der Funkenbahn und schliesst sie durch einen entsprechend 
empfindlichen Multiplicator. Die entwickelte Wärme erzeugt im 
Schliessungskreise der Thermosäule einen Strom, dessen Stärke am Mul- 
tiplicator, wenn derselbe zuvor geaicht wurde, gemessen werden kann. 
Die Wärmemenge ist dann, unter der Voraussetzung der Gleichheit der 
sonstigen Verhältnisse, dem Quadrate der Stromstärke proportional. 
Von mehreren Forschern hat auch das Riess’sche Luftthermometer 
zu diesem Zwecke Anwendung gefunden. Es muss dasselbe jedoch hier- 
für eine Aenderung erfahren, indem die in der Kugel befindliche Platin- 
spirale durch zwei einander gegenüberstehende Elektroden ersetzt ist, 
um den zu untersuchenden Funken zwischen denselben übergehen zu 
lassen. Die Elektroden können dabei eine unveränderliche Entfernung 
erhalten oder es kann die Einrichtung getroffen werden, dass ein Ver- 
schieben der einen Elektrode eine Aenderung der Funkenlänge zulässt. 
Villari, der ausschliesslich zu seinen diesbezüglichen Versuchen das 
Luftthermometer gebrauchte, nannte jenes mit festen Elektroden Funken- 
thermometer, dagegen dasjenige mit beweglichen Elektroden Aus- 
ladethermometer. Es ist bei einem derartigen Instrumente leicht 
einzusehen, dass nicht allein die vom Funken erzeugte Wärmemenge, 
sondern auch die beim Durchbrechen der Luft von dem Funken auf diese 
ausgeübte mechanische Wirkung eine Ausdehnung der in der Glaskugel 
abgeschlossenen Luftmenge bewirken wird. Gleichzeitig ist aber auch 
nicht zu verkennen, dass die von der zweiten Wirkung herrührende 
Ausdehnung nur eine momentane sein kann, während jene von der 
Wärme hervorgebrachte Ausdehnung von längerer Dauer ist. Ob man 
also durch die Beobachtung der Ausdehnung des Luftquantums!) die 
Wärmewirkung allein misst, oder ob mit derselben auch jene besprochene 
mechanische Wirkung gemessen wird, ist von dem Zeitpunkte der Beob- 
achtung abhängig. Es mag dies auch der Grund sein, warum ver- 
schiedene Beobachter bei der Benutzung dieses Instrumentes zu nicht 
ganz gleichen Resultaten gelangt sind. 
Was die Anordnung bei derartigen Versuchen anbelangt, so besteht 
dieselbe in Folgendem: Eine Batterie B (Fig. 10, a.f.S.) von gleich grossen 
Leydener Flaschen, deren Zahl geändert wird, kann in der schon früher 
beschriebenen Weise geladen werden, indem ihre inneren Belegungen 
mit dem Conductor C einer Elektrisirmaschine und deren äussere Be- 
1) Die Ausdelinung ist der Wärmemenge proportional, 
rannte 
  
  
   
 
	        
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