Full text: Ueber die Berechnung der Wärme in Elektrisch-Lichtleitungen für Praktiker

  
  
  
    
  
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currente Leitungen, man wählt dickere und im Verhältnisse schmälere Profile: 
Damit geht jedoch der bedeutendste Vortheil flacher Leiter verloren, und es 
bleiben nur erhebliche :Nachtheile bestehen, Kantige Profile, seien sie auch 
quadratisch, ‘bieten mehr Oberfläche, als runde, sind also Ursache grösserer 
Stromverluste. Wollte man flache Leiter wirklich nur aus dem Grunde nehmen, 
um etwas Kupfer zu sparen, so gebe man die elektrische Beleuchtung lieber 
gleich ganz auf, denn alsdann wird man an ebenso wichtigen Dingen, wie 
es Leitungen sind, ebenfalls knausern und eine jener Installationen bauen, 
deren.es leider viele gibt, und welche das elektrische Licht in Misscredit 
bringen, 
Die sich verflüchtigende Wärme ist überdiess noch hinausgeworfenem 
Gelde für nutzlose mechanische Arbeit gleichzuachten, 
Clarke’sche Formel. 
Ich habe bis jetzt stets angenommen, dass die Ausstrählung der Wärme 
ohne Hinderniss vor sich gehe, Luft leitet‘ die Wärme bekanntlich fast gar 
nicht und trotz dessen strahlen die Körper durch klare Luft unter gewissen 
Umständen so gewaltig Wärme aus, dass man im Stande sein soll, Nachts 
in Indien Eis dadurch zu erzeugen, dass man Schüsseln voll Wasser auf 
wirr gelegtes Stroh setzt. 
Bis jetzt sind mir wirkliche Untersuchungen über die Fortpflanzung 
von Wärme in Isolationsmaterialien nur betreffs der Isolationsmasse in 
Edison’s Tubes bekannt. Dieselben wurden, irre ich nicht, im Winter von 
1882 zu 1883 in den „Edison Machine Works“ zu Görck-Street, New-York, 
unter‘ Leitung des damaligen Ober-Ingenieurs der Edison Electric-Light- 
Company Charles L. Clarke gemacht. Die Resultate der Experimente 
wurden .zusammengestellt und daraus leitete man eine Formel ab, nach 
welcher ich die Erwärmung für die Edison-Tubes zu berechnen hatte. 
Das Material ist bekannt —. es ist wohl der ungeeignetste Stoff, 
welcher je in neuerer Zeit verwendet wurde; die Formel lautet: 
  
90 4 
ed 
219 
x ist die Anzahl von Circularmils (eine sehr bequeme englische Einheit 
für Querschnittsbezeichnungen). ‚und y== Stromstärke, + ist mit IOOO zu 
multipliciren, 
Es ist die Grenze von 50°C, verstanden, daher erscheint die T’emperatur 
nicht weiter in der Formel. Um die Förmel mit der meinigen vergleichen 
zu können, müssen 500 C, Wärme angenommen werden, 
Gegeben sei das gewöhnliche Kupfer und "ein Strom von 20 Amp. 
Wieviel Circularmils resp. Millimeter Durchmesser werden nach Clarke’s 
Formel erfordert? | 
90 & ii 
= —— 20° =4'991 X. 1000 Circularmils— ca. 1'8 Min. Durchmesser 
.979 
oder 2'55 Qu.-Mm.:. Querschnitt. 
Nach meiner Formel: 
  
2 
I 
[EX 05752257 
50 
DE 
  
  
— 1'8189 Mm.Durchmesser 
oder ca. 2°59 Qu.-Mm. Querschnitt. 
Die Clarke’sche Formel, welche durch Thermometermessungen in den 
angebohrten Tubes gefunden wurde, stimmt also mit meiner, welche sich 
auf freie Strahlung bezieht, gut überein. Es wird dadurch bewiesen, dass 
     
   
    
     
    
  
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