Full text: Kritische Vergleichung der elektrischen Kraftübertragung mit den gebräuchlichsten mechanischen Uebertragungssystemen

  
  
  
  
  
  
  
  
102 Schlussbetrachtung. 
billige Triebkraft durch ein weit verzweigtes Kompressionsluft- 
triebwerk zuführen wollte, unausgeführt geblieben, und wenn in 
Jüngster Zeit für dieselbe Stadt die Anlage eines ausgedehnten 
Vakuumtriebwerkes in Vorschlag gebracht ist, so kann man auch 
diesem Unternehmen sein Schicksal vorhersagen. Wasser und 
Luft sind also von der Elektrieität weit überholt, und wenn man 
die Triebkraft von einer Centraldampfmaschine aus bis zu einem 
Umkreise von ca. 10km fortleiten und vermiethen wollte, so 
könnte dies rationell nur mit Hülfe der letzteren ausgeführt 
werden. 
Hier drängt sich die Frage auf: In welches Verhältniss 
stellen sich zu dieser elektrischen Kraftvermiethung, welche ledig- 
lich dem Kleingewerbe zu Gute kommen soll, die Kleinmotoren, 
und als Vertreter dieser die Gaskraftmaschine? Es ist ein merk- 
würdiger Zufall, dass gerade das Gas und die Elektrieität, welche 
schon seit Jahren auf dem Felde der Beleuchtung zusammenge- 
stossen sind, auch hier in der Triebkraftfrage einander gegen- 
über stehen. 
Wie die früheren Rechnungen gezeigt haben, kostet die von 
einer Gaskraftmaschine erzeugte Pferdestärke 25,5 Pfennige pro 
Stunde und Pferdestärke. Nimmt man den Durchschnitt der 
Zahlen, wie sie in der Tabelle für das elektrische Triebwerk 
gegeben sind, so erhält man einen fast ebenso hohen Werth. 
Anders wird das Verhältniss,, wenn man von einer so weiten 
Ausdehnung des Triebwerkes absieht, und das ganze mit Trieb- 
kraft zu versorgende Gebiet in kleinere Felder eintheilt, von 
denen jedes seine eigene Dampfmaschinen-Station im Centrum 
hat. Würde man diese Bezirke als Quadrate mit 8—10 Kilo- 
meter Seite ausführen, so könnte man immer noch die Pferde- 
stärke für ca. 20 Pfennige pro Stunde liefern. Man hat daher 
ein Verhältniss wie 20:25 = 4:5, also ein für das elektrische 
Triebwerk sehr günstiges Resultat. 
In der Praxis kommen vielfach Fälle vor, wo man der ört- 
lichen Verhältnisse halber von der Aufstellung eines selbststän-
	        
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