Full text: Kritische Vergleichung der elektrischen Kraftübertragung mit den gebräuchlichsten mechanischen Uebertragungssystemen

  
2 Vorbemerkung. 
ZU 
Reibräder - Getrieben, 
6. Zahnräder -Getrieben, 
7. Kurbel-Getrieben, 
8. Gestängen. 
Die nachfolgenden Untersuchungen haben den Zweck, die 
genannten Triebwerke kritisch mit einander zu vergleichen, jedoch 
soll dies nicht allgemein geschehen, sondern, wie es ın der Natur 
der Sache liegt, nur Ferntrieb dem Ferntrieb gegenübergestellt 
werden. Von einer Behandlung der Kurztriebwerke ist hier über- 
haupt Abstand genommen worden, da diese für die gegenwärtig 
schwebende Frage der Kraftübertragung keine Bedeutung haben. 
Um die Faktoren zu finden, welche einer Beurtheilung der 
Güte eines Triebwerkes als Grundlage dienen können, werde fol- 
sende Betrachtung angestellt: 
Wellenleitung so weit ausdehnen liesse, dass sie den Charakter eines Fern- 
triebwerkes annähme. Nun kann man allerdings eine Fernleitung durch Ver- 
längerung des Wellenschaftes ausführen, aber die Uebertragung wird schon 
für geringe Längen sehr ungünstig, denn einerseits sind die Anlagekosten sehr 
hoch, andererseits wird der Nutzeffekt sehr niedrig. So würde für Ueber- 
tragung von 10 Pferdestärken eine Welle von 70mm Durchmesser (bei 100 
minutlichen Umdrehungen) nöthig sein, deren Preis pro Meter 17,50 Mk. be- 
trägt. 100 Meter würden also 1750 Mk. kosten, und 1000 Meter 17500 Mk., 
wobei sämmtliche Lager und Lagerstühle ungerechnet sind. Im Vergleich 
hierzu kostet ein Drahtseiltriebwerk für gleiche Stärke und Länge mit Ein- 
schluss sämmtlicher Rollen und Lagergestelle 1046 Mk. bez. 9560 Mk. Dasselbe 
Verhältniss besteht für Uebertragung grösserer Kräfte. Der auftretende 
Verlust an Triebkraft wird durch Reibung der Welle in ihren Lagern ver- 
anlasst. Wenn man hier auch annimmt, dass die Welle nicht durch Zahn- 
räder oder Riemenscheiben belastet sei, so ist doch die durch das Eigenge- 
wicht bedingte Reibung so bedeutend, dass man sehr bald die Grenze der 
Uebertragung erreicht, wo die gesammte eingeleitete Triebkraft zur Ueber- 
windung der Reibung verbraucht wird. Durch Rechnung ergiebt sich diese 
Länge zu ca. 3000 m, so dass also für dieselbe der Nutzeffekt 7 gleich Null 
wird. Für Längen von 1500m gehen 50°, verloren, von 80m 1%. Im 
Gegensatz hierzu arbeitet ein Drahtseiltriebwerk bei 1500 m immer noch mit 
einem Nutzeffekt von ca. 0,86. Diese Zahlen genügen, um das ungünstige 
einer derartig ausgedehnten Wellenleitung darzuthun, wesshalb auch im Fol- 
genden von der weiteren Betrachtung derselben Abstand genommen ist. 
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