8 Das elektrische Triebwerk.
Was die vorstehenden Bezeichnungen anlangt, so sind
in Deutschland bisher diejenigen „primäre“ und „sekundäre
Maschinen“ üblich. Im Folgenden sollen die ebenso charakteristi-
schen Benennungen „Vordermaschine“ und „Hintermaschine“ an-
gewendet werden, wobei nur noch bemerkt sei, dass dieselben hier
im umgekehrten Sinne gebraucht werden, als sie ihr Erfinder,
Prof. Rühlmann in Hannover (Allgemeine Maschinenlehre Bd. I.
S. 27) angewendet wissen will, welcher mit dem Namen „Vorder-
maschine“ jeglichen Motor (also auch hier den Elektromotor), mit
„Hintermaschine“ jede Arbeitsmaschine, als Pumpen, Com-
pressoren etc., belest.
Zu Triebwerkszwecken sind ausschliesslich in Gebrauch die
Maschinen von Siemens (System v. Hefner-Alteneck) und die von
Gramme mit ihren Abarten (Schuckert etc.). Bei diesen sind
Stromerzeuger und Elektromotor der Form nach identisch, so
dass man ein und dieselbe Maschine sowohl als Vorder- wie als
Hintermaschine verwenden kann. — Die Verschiedenheiten in
Konstruktion und Wirkungsweise der genannten Maschinen sind
in letzter Zeit Gegenstand so vielfacher Erörterungen geworden,
dass hier von einer Beschreibung Abstand genommen werden kann.
82.
Die Grundgesetze für den Process in einem elektrischen
Triebwerke, d. h. die Formeln, welche den Zusammenhang geben
zwischen aufgewendeter, verlorener und wiedergewonnener Arbeit,
lassen sich ohne weıteres aus dem Ohm’schen und Joule’schen
Gesetze ableiten.
Wenn man mit:
E die elektromotorische Kraft der Vordermaschine,
eh 4 5 „ Hintermaschine,
J die Stromstärke,
W den Gesammtwiderstand des Kreises bezeichnet,
so ergiebt das Ohm’sche Gesetz:
(1) JW=SE=E-.e.