Full text: Kritische Vergleichung der elektrischen Kraftübertragung mit den gebräuchlichsten mechanischen Uebertragungssystemen

  
  
12 Das elektrische Triebwerk. 
Bei Anwendung dieser Formeln muss man aber bedenken, 
dass ein idealer elektrischer Process vorausgesetzt war, d.h. ein 
Process, bei welchem in der Vordermaschine eine vollständige 
Umsetzung der mechanischen Energie in elektrische, und dasselbe 
bei der Hintermaschine nur umgekehrt stattfindet. Dem ist in 
Wirklichkeit nicht so. Zunächst wird der Nutzeffekt durch die 
sogenannten Foucault’schen Ströme herabgedrückt, d.h durch 
die Ströme, welche im weichen Eisen des rotirenden Ankers 
indueirt werden*). Jeder dieser Ströme kreist in einem ge- 
wissen Widerstande und ruft daher eine Stromwärme hervor, 
welche zur Erhitzung der Maschine wesentlich beiträgt. Man 
muss daher zu der in der Vordermaschine aufzuwendenden Arbeit 
einen dieser Stromwärme gleichwerthigen Arbeitstheil addiren, 
dagegen für die von der Hintermaschine geleistete Arbeit in 
Abzug bringen, woher sich ergiebt; 
A=cJE+F, 
3.5 
und 
u in 
a 
  
Ausserdem treten bei der Bewegung passive Widerstände, 
wie Luftreibung, Zapfenreibung, Riemengleiten etc. ein, welche 
sämmtlich mit in Betracht zu ziehen sind, und welche den rein 
elektrischen Nutzeffekt 7 = e wesentlich beeinträchtigen, sodass 
man den praktisch erzielbaren Nutzeffekt streng von jenem zu 
unterscheiden hat. 
Wenn man die hervorragenden Arbeiten und Versuche von 
Marcel Deprez als maassgebend ansehen will, so hat man 
als mittleren Nutzeffekt einer Maschine den Werth 0,85 zu 
nehmen. Es seien hier die Zahlen angeführt, welche Deprez 
*) Siehe hierüber O. Frölich, Versuche mit dynamoelektrischen Maschinen, 
Elektrotechnische Zeitschrift 1881.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.