46 Das Wasser-Triebwerk.
und daher eine ersetzte Druckhöhe:
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Anstatt der Kolbenkraftsammler findet man auch grosse
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Windkessel, worin die eingeschlossene und comprimirte Luft die
Stelle des belasteten Kolbens einnimmt. Diese Windkessel
wendet man an, wenn Raummangel vorhanden ist, oder wenn
häufig schädliche Wasserstösse auftreten, welche durch das
elastische Luftkissen aufgenommen werden. Sie haben den Nach-
theil, dass das aus ihnen entnommene Wasser nicht unter
konstantem Drucke steht, da dieser in dem Maasse, wie sich die
Luft dehnt, abnimmt.
S 13.
Unter Wassermotoren versteht man allgemein die Maschinen,
welche durch Druckwasser getrieben werden. Diejenigen von
ihnen, welche bis heute wirklich zu Triebwerkszwecken ver-
- wendet worden sind, gehören grössten Theils zur Klasse der
Kleinmotoren. Sie lassen sich zertheilen in solche, wo der
Wasserdruck direkt eine rotirende Bewegung der Betriebswelle
hervorruft, und in solche, wo derselbe auf einen hin- und her-
gehenden Kolben wirkt, wo man also die Rotation erst durch
Zwischenschaltung eines Schubkurbelmechanismus ableiten muss.
Die ersteren heissen Turbinen, die letzteren Wassersäulenmaschinen.
Nun würde eine derartige Definition allerdings zur Folge haben,
dass die gewöhnlichen Wasserräder als Turbinen anzusehen seien,
was absolut nicht zutrifft, und man könnte vielleicht die De-
finition dahin berichtigen, dass man sagt: Turbinen sind Wasser-
motoren, bei welchen das Druckwasser, um eine vollständige
Ausnutzung der aufgespeicherten Arbeit zu erzielen, die volle,
der Druckhöhe entsprechende, Geschwindigkeit beim Eintritt in
den Motor annehmen muss, während dieses bei Wasserrädern
und Wassersäulenmaschinen nicht der Fall ist.