Das Wasser-Triebwerk. 47
Von den Turbinen sind zu nennen:
1. Die von der Firma Escher, Wyss u. Co. in Zürich ge-
lieferten Tangentialturbinen. Dieselben werden in zwei Grössen
gebaut und leisten |
bei einem Gefälle von 50m 0,90 bez. 2,80 P.S.
” ” ” ” 100 ” 2,22 ” 6,51 ”
” ” ” „180, 3,38 , 17,00
Den mittleren Nutzeffekt kann man nach Versuchen von Radinger
„
zu 0,65 annehmen.
2. Die Wassermotoren von Richardson, welche nach dem
Prineip der Radialturbinen arbeiten. Dieselben stehen im Nutz-
effekt den letztgenannten bedeutend nach.
Der Hauptnachtheil dieser und ähnlicher Turbinensysteme
liegt, wie schon die Definition ergiebt, in der grossen Geschwindig-
keit des durchfliessenden Wassers und in der damit zusammen-
hängenden grossen Umdrehungszahl. Letztere steigt bei den
Escher-Wyss- Turbinen auf 1760 Touren. Ein weiterer Nach-
theil liegt darin, dass die theoretische Form der Turbinen-
schaufeln für verschiedene Druckhöhen verschieden ausfällt, dass
also bei Anwendung ein und derselben Turbine für verschiedene
Druckhöhen der Nutzeffekt für die grosse Mehrzahl der Auf-
stellungen ein sehr geringer sein muss. Beide Nachtheile werden
in den Wassersäulenmaschinen vermieden.
Am bekanntesten von diesen ist der sogenannte Schmid’sche
Motor, von A. Schmid in Zürich erfunden.
Derselbe ist nach dem Prineip der oseillirenden Dampf-
maschinen gebaut. Die Firma liefert ihn in 21 verschiedenen
Grössen, welche verbrauchen 40 bis 2150 Liter in der Minute
und dafür leisten:
bei einem Gefälle von 30m 0,19 bis 11P.S.
” ” ” 90 ” 0,32 ” 18 ”
” ” ” „ 100, 0,64 8,
Der Nutzeffekt schwankt von 0,50 bis 0,80. Bei mittlerem Ge-
fälle ist 0,60 als Durchschnittswerth anzunehmen.