III.
Das Lufttriebwerk.
S 16.
Die gesammten Lufttriebwerke lassen sich in Vakuum- und
Kompressions-Triebwerke zertheilen. Bei den ersteren wird an
einem Orte, wo genügend Betriebskraft vorhanden ist, ein Vakuum
erzeugt, welches sich durch eine Rohrleitung der Stelle mittheilt,
wohin die Arbeit übertragen werden soll. Indem man die äussere
Luft in das Vakuum einströmen lässt, gewinnt man die vorher
aufgewendete Arbeit wieder. Da man auf diese Art höchstens
0,6 bis 0,7 atm. Ueberdruck erzielen kann, so lassen sich grössere
Kräfte nur übertragen, wenn man Maschinen von aussergewöhn-
lichen Dimensionen anwenden will. Die Vakuumtriebwerke haben
Verwendung gefunden bei der Rohrpost, Eisenbahnbremsen ete.;
der Revue industrielle zufolge ist sogar eine grosse Arbeitsver-
theilungsanlage nach demselben Systeme für Paris geplant.
Vortheilhafter ist die Uebertragung durch komprimirte Luft.
Hier kann man die Kompression so weit als möglich treiben.
Gewöhnlich beträgt die Spannung 5—7 atm., bei Strassenbahn-
lokomotiven 11—15atm., ausnahmsweise kommen auch Spannungen
bis zu 100 atm., wie bei Füllung der Torpedos, vor. Dadurch
ist man in den Stand gesetzt, schon mit Maschinen von geringen
Dimensionen bedeutende Kräfte übertragen zu können.
Der ganze in einem Kompressionstriebwerk vor sich gehende
Process lässt sich, wie bei den vorhergehenden Triebwerken, in