Das Lufttriebwerk. 63
schliesslich in Gebrauch und haben sich besonders beim Bau
des Gotthardtunnels glänzend bewährt.
Ausser der Wassereinspritzung ist in der Regel noch ein
Wassermantel vorgesehen, selbst Kolben- und Kolbenstange sind
hohl ausgeführt und von Kühlwasser durchflossen. Auf diese
Weise erreicht man fast isothermische Zustandsänderung und hat
namentlich in der Hand die Wasserzufuhr auf ein Minimum zu
beschränken, was gegenüber den Kompressoren mit Wasserkolben
ein nicht unbedeutender Vortheil ist.
Das Wassergewicht, welches pro kg Luft eingespritzt werden
muss, lässt sich leicht bestimmen. Bezeichnet man nämlich die
Endtemperatur, welche nicht überschritten werden soll, und
welche zu ca. 40° ©. angenommen werden kann mit 4, so ist
die Wärmemenge abzuführen:
p
Q=R-T,:-E:mf.
Po
Tritt das Wasser mit 20°C. ein, so dass jedes Liter 20 Cal.
aufnehmen kann, so berechnet sich folgende Tabelle:
pı __ |Entwickelte Wärme) Wassergewicht
me Q Cal. pro 1kg Luft
2 14,69 0,734
4 29,39 1,469
6 3531 1.891
8 44,08 2,204
10 48,81 2,440
15 57,42 2,871
Meistens wird man annehmen können, dass die Temperatur
des eintretenden Kühlwassers geringer ist als die angenommene.
Beim Gotthard in Airolo betrug sie 4° C., für gewöhnlich wird
man 6—8” voraussetzen können. Hiernach vermindert sich das
einzuspritzende Wassergewicht um einen entsprechenden Theil.