Full text: Aus einem Tagebuche des sechzehnten Jahrhunderts

   
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Jedermann, den Kaiſer ſelbſt niht ausgenommen, wohl bekannt 
war, daß ein nicht unbeträchtlicher Theil davon nebenab in 
ihre Taſchen floß. Freilich waren die eigentlichen Goldbäche, 
die in den reichen Städten oder in den Schaßfammern der 
größeren fürſtlihen Rebellen entſprangen, ſchon abgeleitet, und 
was noh übrig blieb, konnte auh bei den umfichtigiten Bohr- 
verfuchen nicht mehr ſo ergiebig ausfallen. Aber die Menge 
mußte auch hier erſezen, was die Fülle zu wünſchen übrig ließ. 
Es fam alſo darauf an, möglichſt viele „Schuldige“ von 
dem vergangenen Kriege her zu erſpähen, niht um fie zu be: 
ſ\lraſen, ſondern nur um ſie bezahlen zu laſſen, ſo viel als fich 
nur immer aus ihnen herauspreſſen ließ. Unter dieſe eigen- 
thümliche Kategorie von Schuldigen wurden auch die Grafen 
von Walde gezogen, um welche man ſi<h ſonſt am kaiſerlichen 
Hoſe und in der kaiſerlichen Politik wenig zu bekümmern pflegte. 
Das alte gräfliche Haus Walde> gehörte zu denen, auf 
die das volksmäßige Wort des Freidank: 
„Breite Eigen werden ſ{<mal, 
Wenn man fie theilet nach der Zahl“ 
in vollftem Sinne feine Anwendung gefunden hat. Fortwäh- 
ende Theilung eines nicht übermäßig großen Beſihes ließen 
eine Linie nach der andern aufjchießen, trugen aber nicht dazu 
bei, das Gejamtgut des Hauſes zu vermehren oder ſeine poli- 
tiſche Stellung zu verbeſſern. So war es gekommen, daß die 
früher reih8unmittelbaren Grafen im 15. Jahrhundert ſih unter 
die Lehnsherrlichkeit eines mächtigeren Nachbars, des heſſiſchen 
Landgrafen, begeben mußten, ohne damit ihre Reichsſtandrechte 
aufzugeben. Es war dies eines der unzähligen unklaren, ſtaats- 
rechtlichen Verhältniſſe, mit denen der Organismus des Reiches 
in den lezten Zeiten des Mittelalters fich bejchwert hatte. So 
lange alles im ebenen Geleife fortging, mochte man fich leidlich 
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