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tigen erhaſchen, ſo mußte man früh auf den Beinen fein und
e3 fih niht verdrießen laſſen, ſtundenlang vor der Thür des
Biſchofs zu ſtehen, umſhwirrt vom Gedränge anderer hohen
und niederen Sollicitanten aller Nationen und Länder, fremder
Geſandten, kaiſerlicher und königlicher Hofleute und Näthe, aber
auch neben geiſtlihen Herren und Mönchen; Kammerdiener der
höchſten und hohen Herrſchaften, Zwerge, Neger und andere
ſeltſame Geſtalten aus der Umgebung des Kaiſers, der daran
großen Gefallen fand,, drängten ſi<h durch die Menge der meiſt
hochgeborenen Antichambrirenden und waren meift glücklicher
als fie. Jenen öffnete ſi<h die geheimnißvolle Thür, die zu
dem Gemach des Miniſters führte, ſie hatten nur das Recht,
durch die Spalte ihnen nachzujehen. Ging dann die Thür auf,
ſo trat der Biſchof natürlih nicht allein, ſondern ſhon um-
drängt von einer Schar beſonders Begünſtigter heraus, und
man konnte meiſt nur ſagen, daß man ihn geſehen oder einen
freundlichen Gruß erhaſcht habe.
So ging es Tag für Tag vom 20. April bis zum 28. Mai.
Aber wie fih Wolrad mit Luther tröftete: „endlich ift nicht
ewig, der Elende leidet wohl, aber nicht allmwege“, jo geichah e3-
Als die Grafen am Morgen des 28. Mai ihren gewöhnlichen
Poſten bezogen hatten, rief ihnen der Biſchof entgegen : morgen
um acht Uhr ſollten ſie ihre Reſolution haben. Am 29. Mai
zur feſtgeſeßten Stunde öffnete ihnen der franzöſiſhe Kammer-
diener Leonard die Thür des biſchöflichen Gemaches. Jhnen
gegenüber ſahen ſie den Miniſter ſtehen, zu ſeiner Linken den
Vizekanzler Dr. Seld. Derſelbe verlas die kaiſerlihe Ent-
ſcheidung. Die jüngeren Grafen hatten auf die Forderung,
welche ihre Mutter gegen den Kaiſer zu haben glaubte, zu
verzichten und außerdem dem legteren 5000, Wolrad dagegen
8000 Goldgulden zu bezahlen.
Wolrad war am härteſten getroffen. Denn 8000 Gold-
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