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zuerſt nicht eintreten laſſen. Da kam ein anderer älterer Thür.
hüter dazu und führte uns hinein und dann weiter durch dieſe
und eine andere Nebenſtube bis zu einem Vorſaal unmittelbar
vor dem faiſerlihen Gemache. Als wir da warteten, Ichlüpften
nah und nah vornehme Hofleute herein. Nach einer furzen
Weile kehrte jener ältere Thürhüter, der uns hereingelaſſen, aus
dem faiſerlihen Gemache zurü> und meldete, der Biſchof von
Arras ſei allerdings bei dem Kaiſer, aber der Kaifer noch nicht
angefleidet. JFnzwiſchen befahl ich Gott meine Seele mit Gebet
und Meditation.
Es dauerte no< einige Zeit, da trat der einäugige Pappen-
heim, der Reichsmarjchall, herein. Der fragte den Magiſter
Florus, wer das ſei, der da am Ofen ſtehe. Florus antwortete,
das ſei der Graf Wolrad von Walde>. Darauf ſagte der
Marſchall: „Das iſt ja wohl der Graf, der den Fußfall vor
dem Kaiſer thun ſoll?“ — „Jawohl,“ war die Antwort. Der
Marſchall begrüßte mi< und ſagte: „Herr, Jhr müßt Euer
Schwert ablegen; wenn nur ein Edelknabe bei der Hand wäre,
um es zu halten!“ Der Marſchall, ein biederer und fchlichter
Mann, machte ſi< ſelbſt auf und holte unſern Adrian (von
deegen) herbei und gab ihm das Schwert. Dann kam er
wieder und inſtruirte uns über die Zeremonien beim Fußfall.
Jh ſollte das Geſicht zu Boden kehren, bis mich der Kaiſer
aufftehen und Heraustreten heiße. Ich dankte ihm für dieſe
Belehrung, ebenſo auch, daß er nıich unbeläftigt in meinem
Quartier gelaffen habe.*
Nun war es faſt zehn Uhr worden. Da kam der rei:
herr von Schaumburg (der Bruder des Kölner Erzbiſchofs), der
faiſerlihe Schloßhauptmann und der Oberſte der kaiſerlichen
.- der von Beltingen und viele andere Italiener und
* Der Reichsmarſchall hatte von Amts wegen die Vertheilung der
Quartiere für die beim E Anweſenden zu beſorgen.
Sammlung. N. F. XIIT. 305. 2 (609)