Full text: Aus einem Tagebuche des sechzehnten Jahrhunderts

   
Magiſter 
Miniſter. 
em über: 
ruin 
erde ver: 
hen auf: 
für Die 
nn man 
tlih mit 
ir nichts 
ß er für 
iner An: 
begreift 
jermutter 
n. Das 
machen. 
überaus 
Florus 
wo und 
in dem 
tragenen 
che Hof 
nur den 
ſchildert 
ulichkeit, 
wollen. 
Florus) 
wir den 
hinteren 
Biſchof 
e gegeit: 
[lte uns 
17 
  
zuerſt nicht eintreten laſſen. Da kam ein anderer älterer Thür. 
hüter dazu und führte uns hinein und dann weiter durch dieſe 
und eine andere Nebenſtube bis zu einem Vorſaal unmittelbar 
vor dem faiſerlihen Gemache. Als wir da warteten, Ichlüpften 
nah und nah vornehme Hofleute herein. Nach einer furzen 
Weile kehrte jener ältere Thürhüter, der uns hereingelaſſen, aus 
dem faiſerlihen Gemache zurü> und meldete, der Biſchof von 
Arras ſei allerdings bei dem Kaiſer, aber der Kaifer noch nicht 
angefleidet. JFnzwiſchen befahl ich Gott meine Seele mit Gebet 
und Meditation. 
Es dauerte no< einige Zeit, da trat der einäugige Pappen- 
heim, der Reichsmarjchall, herein. Der fragte den Magiſter 
Florus, wer das ſei, der da am Ofen ſtehe. Florus antwortete, 
das ſei der Graf Wolrad von Walde>. Darauf ſagte der 
Marſchall: „Das iſt ja wohl der Graf, der den Fußfall vor 
dem Kaiſer thun ſoll?“ — „Jawohl,“ war die Antwort. Der 
Marſchall begrüßte mi< und ſagte: „Herr, Jhr müßt Euer 
Schwert ablegen; wenn nur ein Edelknabe bei der Hand wäre, 
um es zu halten!“ Der Marſchall, ein biederer und fchlichter 
Mann, machte ſi< ſelbſt auf und holte unſern Adrian (von 
deegen) herbei und gab ihm das Schwert. Dann kam er 
wieder und inſtruirte uns über die Zeremonien beim Fußfall. 
Jh ſollte das Geſicht zu Boden kehren, bis mich der Kaiſer 
aufftehen und Heraustreten heiße. Ich dankte ihm für dieſe 
Belehrung, ebenſo auch, daß er nıich unbeläftigt in meinem 
Quartier gelaffen habe.* 
Nun war es faſt zehn Uhr worden. Da kam der rei: 
herr von Schaumburg (der Bruder des Kölner Erzbiſchofs), der 
faiſerlihe Schloßhauptmann und der Oberſte der kaiſerlichen 
.- der von Beltingen und viele andere Italiener und 
  
  
* Der Reichsmarſchall hatte von Amts wegen die Vertheilung der 
Quartiere für die beim E Anweſenden zu beſorgen. 
Sammlung. N. F. XIIT. 305. 2 (609) 
    
    
  
  
  
    
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
    
   
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.