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„Dies war nicht allein ein geharnifchter Reichstag, denn
ohne die ſpaniſhen Soldaten und deutſchen Knechte, ſo der
Kaiſer mit in Augsburg brachte, liegen bereits in der Be-
ſazung daſelbſt zehn Fähnlein Landsknechte; ſo lag auf dem
Lande um Augsburg herum hiſpaniſh und italienisch Kriegs:
volk. Aus dem Niederland waren 600 Reuter, ſo auf dem
Lande herum ausgetheilt; zwölf Fähnlein Hiſpanier hatten die
Winterlager zu Biberach gehalten und wurden zu dieſer Zeit
in die Landſchaft am Bodenſee geführt; zu Weißenburg im
Nordgau lagen 700 neapolitaniſche Reiter im Winterlager.
Sondern es war auch ein anſehnlicher Reichstag, denn es waren
kaiſerliche und königliche Majeſtäten, alle Kurfürſten in Perſon
und treffli<h Park zur Stätte, der Kurfürſt von Brandenburg
mit ſeinem Gemahl, der Kardinal von Trient, Herzog Heinrich
von Braunſchweig mit ſeinen beiden Söhnen, Markgraf Albrecht,
Herzog Wolfgang, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog Auguſtus von
Sachſen, Herzog Albrecht von Bayern, der Herzog von Cleve,
Herr Wolfgang, Hofmeiſter zu Preußen oder Deutſchmeiſter, der
Viſchof von Eichſtädt, Herr Julius Pflug, Biſchof zu Naum-
burg, der Abt von Weingarten, Frau Maria, des Kaiſers
Schweſter, und ſeiner Schweſter Tochter, die Witfrau von
Lothringen, das marfgräfliche Frauenzimmer, item fremder
Potentaten Geſandte; ſonſt viele Aebte, unzählig viel Grafen,
Freiherren, Reichsſtädter, anſehnliche Gefandte, fürtreffliche Män-
ner, und daß ich gleichwohl Michael den Juden nicht vergeſſe,
der ſih auch als ein großer Herr verhielt, auf der Gaſſen ſtattlich
gekleidet, den Hals voll goldener Ketten, aufm wohlſtaffirten
Pferde ritt, ſeiner Diener zehn, zwölf, alle Juden, doch nicht
anders als reiſige Knechte, um ihn her, von Perſon anſehnlich,
wie man auh ſagte, ſein rechter Vater wäre ein Graf von
Reinfeld.‘
So ſchildert der Pommer Bartholomäus Saſtrow den
(613)