gen ſehr
verjchie-
eilt ing:
ten Her
jt, wenn
t dieſes
en denn
) in den
machen
liebens-
¿[bſt der
Urſache
x Graf,
tem Ge:
) ſeinen
ger und
es doh
er nah
‘ſaß um
zu eine
aſt Tag
Abend-
zer po:
: Glau-
rfelſpiel
3. Soll
den der
vergeben
je Meu-
Würfel:
rx einen
fürſt zu
den Adiaphoris gerechnet zu haben ſcheint, weil es ihm und
ſeinen Gäſten die Zeit vertrieb. Wolrad vergißt nicht, auf die
Verderblichkeit dieſer Unterhaltung bei verſchiedener Gelegenheit
hinzuweiſen, namentli<h als einmal zwei Edelknaben des Kur-
fürften Morig bei den Würfeln in Zank gerathen waren, der
damit endete, daß der Eine den Andern jählings über den
Haufen ſtah. Man kann ſi< denken, daß dies die gründliche
Mißachtung, die Wolrad gegen den „Verräther“ hegte, nur
noch vermehrte. Aber wir haben fchon früher gehört, daß auch
Andere, jogar der getreue Carlowiß, über das damalige Benehmen
des neuen Kurfürſten niht wenig empört waren. Es ſchien,
als ob die drei böſen W: Wein, Weiber und Würfelſpiel, ihn
ganz in Beſiz genommen hätten, und ſein Kumpan bei allen
Ausſhweifungen, der wüſte Kulmbacher Markgraf, konnte es
faum jchlimmer treiben als er.
Ueber Morigend Aufführung während des Augsburger
Reichstages berichtet auch Saftrow mehrfah. „Herzog Moriy
machte Kundſchaft (Bekanntſchaft) im bayeriſchen Frauenzimmer,
hatt” auh ſeine Kurzweil in ſeiner Herbergen, ſo eines Doctoris
medieinae Haus. Der hatte eine erwahſene Tochter, eine
Ihöne Mege, hieß Jungfrau Iacobine, mit der badete er,
tunfete (fpielte) auch fampt Marggraf Albrechten täglich mit
ir, Und hielten aber Haus, daß der Teufel darüber Lachen
mochte und viel Sagens in der ganzen Stadt davon war.“
Was bei Johann Friedrich vorging, mochte es auh nicht
immer mit der beinahe puritaniſchen Sittenſtrenge unſeres Grafen
harmoniren, wurde von dieſem doch begreiflicherweiſe ſo gelind
al3 möglich beurtheilt. Es findet fich kaum eine leiſe Andeu-
tung, daß nicht alles ſo war, wie man es von dem Jdeal
eines Märtyrers erwartete. Denn als jolcher galt er nicht bloß
dem Grafen Wolrad, ſondern weitaus dem größten Theil
ſeiner deutſchen Zeitgenoſſen. Selbſt die faiſerlihen Lands-
(617)