Full text: Aus einem Tagebuche des sechzehnten Jahrhunderts

   
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ſchen König Ferdinand, den Bruder des Kaiſers, hat Wolrad nur 
ein einziges Mal geſehen bei einem Spazierritt. Auch er durfte, 
wenngleih minder markirt als ſein Bruder, als ein fremder 
Fürſt gelten. Auch in ihm war nichts Deutſches, als das 
Blut des Vaters und der zufällige Umſtand, daß er über eine 
Anzahl der ſhönſten deutſchen Länder, das Erbe der Habsburger, 
als eigentlicher Landesherr gebot, während ſein Bruder ſih bloß 
mit der mehr imaginären Stellung eines Kaiſers begnügte und 
dafür in den Niederlanden, Spanien und Ztalien als wirklicher 
Herrſcher waltete. Ferdinand hat wenigſtens Deutſch gelernt 
und fi auch nothdürftig in der Mutterſprache ſeines Volkes 
auszudrüden vermocht. 
Dagegen beurkundet das Tagebuch ein lebhaftes Intereſſe 
für den Erzherzog Maximilian, den älteſten Sohn des römiſchen 
Königs. Er führte damals den Vorſiz im Reichsrath, dem 
ſpäter ſogenannten Reichshofrath, und in dieſer Stellung kam er 
auh mit den Waldeder Grafen in geſchäftliche Berührung. 
Denn hier hätte eigentlih ihre Sache entſchieden werden ſollen, 
und der Form nah geſchah es auch ſo, in Wirklichkeit aber 
waren es die Granvellas und Vigilius, in deren Hand die 
Entſcheidung lag, wie bei allen wichtigeren Angelegenheiten, 
gleichviel ob ſie deutſche oder ausländiſche waren. Doch mochte 
immerhin die Fürſprache eines ſo Hochgeftellten Prinzen von 
Werth ſein, und ſo bemühten ſi denn auch die Waldeder Grafen 
vielfach darum. Maximilian bezeigte fich theilnehmend und 
wohlwollend, das war aber auch alles, was er gewähren konnte, 
doh au dafür war ihm Wolrad ſhon dankbar. Er rühmt 
öfters ſeine Herablaſſung und Freundlichkeit, er bekennt ſeine 
Hoffnungen, die er gerade auf dieſen Fürſten geſeßt hat. Es 
waren dieſelben, die damals faſt ganz Deutſchland oder doch 
das ganze proteſtantiſche Volk hegte. Man glaubte zu wiſſen, 
der Erzherzog ſei der gereinigten Lehre günſtig geſinnt und bloß 
Sammlung. N. F. XIII. 305. 3 (625) 
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