Full text: Allgemeine Theorie des Electrodynamometers

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
132 FÜNFTER ABSCHNITT. PERIODISCHE ELECTROMOTORISCHE KRÄFTE. 8 114, 
Phase der Erscheinung dominiren und können demnach mit vollem Rechte stationäre (Glieder genannt 
werden. 
Wenn nun die äusseren electromotorischen Kräfte längere Zeit hindurch wirken, so wird derjenige 
Theil der Erscheinung, welcher von der Induction der in den Leitertheilen des Apparates vorhandenen 
Strömen, und von der sogenannten Eigenschwingung des suspendirten Theiles herrührt, verschwindend 
klein sein; hingegen bleibt ausschliesslich die Wirkung der äusseren, von der Induction im Systeme 
unabhängigen eleetromotorischen Kräfte unvermindert. 
Der erste Abschnitt der Erscheinung wird also durch eine Summe von Constanten, von Exponential- 
gliedern, von gemischten, periodisch-exponentiellen Gliedern und schliesslich rein periodischen Gliedern 
dargestellt; derselbe hat demnach jedenfalls einen complicirten Verlauf. 
Aber der darauf folgende Abschnitt der Erscheinung, der nämlich auf das Verschwinden der 
Exponentialglieder folgt, wird durch die rein periodischen Glieder dargestellt. Es ist nun eigenthümlich, 
dass im Allgemeinen (und sogar auch schon im allereinfachsten Falle) die Perioden der im Ausdrucke 
der Elongation o auftretenden Glieder von einander verschieden sind, und dass unter ihnen immer solche 
Glieder sind, deren Periode mit den Perioden der äusseren electromotorischen Kräfte, oder mit den 
Perioden von deren Theilen, $ 96, pag. 111 übereinstimmt; jedoch immer auch solche, deren Periode von 
derjenigen der äusseren electromotorischen Kräfte oder deren Theile verschieden ist, obwohl sie mit den- 
selben in einfachem Zusammenhange stehen. 
$ 114. Erster, nicht stationärer Abschnitt der Erscheinung. Zwei Phasen desselben. 
Der Verlauf des nicht stationären Theiles der Erscheinung ist, den Betrachtungen des vorigen 
$ zufolge, umso kürzer, je grösser die Werthe von e,, &,, und c sind, und je grösser der Werth des reellen 
Theiles von k,, k, nämlich von #x? ist. 
Wie schon in den $$ 37, 38 bemerkt wurde, sind e, , <,, und c bei gewöhnlichen Verhältnissen so 
gross, dass die Exponentialglieder 
eäit, e-Et, g-e 
schon nach wenigen Zeitsecunden verschwindend kleine (zu vernachlässigende) Werthe annehmen. 
Man kann die vom Anfange der Erscheinung, $ 37, bis zum Verschwinden dieser Glieder sich erstre- 
ckende Phase mit Recht die Erste dieses Abschnittes nennen. 
Hingegen beeinflussen die Grössen k, und k,, die man schreiben kann, $ 28, (7).), pag. 32, 
kr tr WAR 1; ter V ar H4V AR VL; 
den Verlauf dieses Abschnittes in etwas complieirter Weise. 
1. Ist nämlich die Wurzelgrösse V »—422 reell, was bei sehr grosser Reibung und bedeutendem Be- 
wegungswiderstande eintritt $ 12, (7), (8), (9), (etwa wenn die Fortsetzung des suspendirten Theiles als 
Flügel von grosser Fläche in Glycerin oder einem anderen zähflüssigen Fluidum eintaucht), so ist die Eigen- 
bewegung des suspendirten Theiles eine aperiodische ; derselbe nähert sich also ohne Schwingung stetig 
seiner Gleichgewichtslage ; dieser Theilder Bewegung verschwindet ebenfalls sehr rasch, gewöhnlich schon 
nach wenigen Secunden. 
2. Wird hingegen die Wurzelgrösse V x»—42? imaginär, dann ist die Eigenbewegung des suspendir- 
ten Theiles eine einfach gedämpfte Schwingung, $ 28, (8), (9) deren Dämpfungsverhältniss von der Grösse 
»”, $ 12, (9), also vom Widerstande und der Reibung direct abhängt. 
  
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