Full text: Handbuch der elektrischen Beleuchtung

  
     
    
   
  
  
     
   
  
  
    
    
   
  
  
  
  
  
    
  
492 IX. Beispiele ausgeführter Centralstationen. 
1,5 Volt Spannungsabweichung an den Speisepunkten zu funktioniren 
beginnen. Die Spannungskontrolle erfolgt durch besondere Messleitungen, 
die Kontrolle der Belastung der einzelnen Speiseleitungen durch beson- 
dere Zähler A. 
b) Das Vertheilungsnetz (Fig. 408, Anlage II) besteht aus etwa 
92 km eisenbandarmirter Bleikabeln von Siemens & Halske und enthält 
57 Kreuzungs- und Anschlusskästen und 23 Hauptspeisepunkte, von 
denen die mit gleichen Zahlen und verschiedenen Buchstaben be- 
zeichneten zu Sammelleitungen (z. B. Ila bis IId) zusammengezogen 
sind. Die grösste Entfernung zur Centrale betrug im Jahre 1894 etwa 
1340 m; der Maximalspannungsverlust von den Sammelschienen bis zu 
den Hauptspeisepunkten betrug 15%). Das Kabelnetz ist derart be- 
rechnet, dass bei 50°, Unterschied in den Belastungen der Speise- 
leitungen die Speisepunkte höchstens + 1,5 Volt Spannungsunterschied 
aufweisen. Der Maximalverlust in den Aussenleitern der Vertheilungs- 
leitungen beträgt 1,4 Volt. Das Netz ist für 22000 gleichzeitig bren- 
nende Lampen a 55 Watt berechnet. 
c) Umfang. Die maschinelle Anlage vermochte 1894 1430 P. S. 
zu leisten; der Akkumulator konnte hierzu noch bei maximaler Ent- 
ladung 242 P.S., also etwa !/, zu liefern. Die Gesammtleistungsfähig- 
keit der Centrale betrug also damals 1672 P.S., womit etwa 16 000 
gleichzeitig brennende Lampen gespeist werden könnten. Fig. 409 (siehe 
Anlage I) giebt die Gesammtdisposition der Centrale und lässt die für 
Erweiterung vorgesehenen Räume erkennen. 
d) Kessel. Das Kesselhaus enthielt 1894 sechs Cirkulationswasser- 
röhrenkessel, von denen 3 a 212 m? von Steinmüller in Gummersbach, 
3 a 225 m? von der Babceock & Wilcox Co. geliefert waren. Um die 
Kessel führt eine Gallerie zur Besichtigung der Wasserstände und even- 
tuellen Bedienung der Rohrleitungen und der Ventile. Die Kessel werden 
mit Kokes aus der städtischen Gasanstalt gefeuert; den erforderlichen 
Zug erzeugt ein Schornstein von 45 m Höhe und 2,8 m lichter oberer 
Weite. Die Asche fällt nach unten und wird mechanisch weiter be- 
fördert. Neben Schornstein und zwischen Maschinen- und Kesselhaus 
stehen die 3 Worthinston-Pumpen, von denen jede in der Minute 17 m? 
Kesselspeisewasser zu liefern vermag. Die Dampfzuleitungen sind dop- 
pelt angeordnet und beide Stränge können sowohl an den Kesseln als 
an den Dynamos abgestellt werden. An den Kesseln sind ausserdem 
noch automatische Absperrventile vorgesehen, die Rohrbrüche unschäd- 
lich machen sollen. 
e) Dampfdynamos. Im Maschinenraume waren 1894 drei Dampf- 
maschinen aufgestellt, die von Burmeister & Wains Maskin- og Skibs- 
byggeri in Kopenhagen geliefert und mit je zwei Siemens’schen Innen- 
       
   
  
  
  
  
  
    
  
   
  
   
 
	        
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