Full text: Die Einrichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb

   
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Durchmesser anwenden zu können, giebt man der getriebenen Scheibe 
des Vorgeleges 60 em Durchmesser und macht die Uebersetzung vom 
letzteren zur Lichtmaschine 1:3. Unter Umständen lassen sich 
mittelst des Vorgeleges ‚kleine Schwankungen, die bei jedem Um- 
gange der Betriebsmaschine stattfinden, ausgleichen. Zu diesem 
Zwecke wird die grössere Scheibe des Vorgeleges entsprechend schwer 
ausgeführt. 
Ist die Tourenzahl der Dynamomaschine gegeben, steht jedoch 
nur ein Raum zur Verfügung, der die Anbringung eines Vorgeleges 
nicht gestattet, so ist ein Motor von entsprechend hoher Tourenzahl 
zu wählen, also entweder eine schnelllaufende Dampfmaschine oder 
ein Gasmotor, der bei gleicher Leistung eine grössere Umdrehungs- 
zahl als eine langsam laufende Dampfmaschine besitzt. Man kommt 
dann mit einer Riemenübertragung aus. 
Im Allgemeinen hat man es in elektrischen Beleuchtungsanlagen 
meist mit beträchtlichen Riemenübersetzungen und grosser Riemen- 
geschwindigkeit zu thun. Da ausserdem eine äusserst gleiehförmige 
Geschwindigkeit verlangt wird, so dürfen genähte Riemen nicht 
verwendet werden, sondern ausschliesslich geleimte (gekittete). Auch 
die Zusammenfügung der beiden Riemenenden darf weder. genäht, 
noch viel weniger durch einen metallenen Riemenverschluss bewirkt 
sein. Jedesmal, wenn ein solches Schloss die Riemenscheibe der 
Dynamomaschine passirte, würde sich bei Glühlampen ein deutliches 
Zucken des Lichtes bemerklich machen. Aus demselben Grunde ist 
ein Spannschlitten für die Aufstellung der Dynamomaschine kaum zu 
entbehren und muss die Ausrichtung der zusammengehörigen Riemen- 
scheiben mit der äussersten Sorgfalt geschehen. 
Die untere Riemenhälfte soll stets die ziehende sein, damit 
durch die Bogenform, welche die gezogene, weniger gespannte Hälfte 
durch die Wirkung der Schwere annimmt, die Fläche, in welcher 
der Riemen auf den Scheiben aufliegt, vergrössert und nicht ver- 
kleinert wird (vergl. Fig. 107). 
49. Berechnung des Treibriemens. Die folgenden Angaben 
dürften in den meisten Fällen für die Berechnung eines Lederriemens, 
der eine bestimmte Arbeit übertragen soll, ausreichen. Die Riemen- 
gleitung ist dabei nicht berücksichtigt. 
Es bezeichne: 
A die zu übertragende Arbeitsleistung in Pferdestärken. 
P die am Scheibenumfang wirkende Zugkraft (Differenz der 
Riemenspannungen) in kg 
r den Halbmesser der getriebenen Riemenscheibe in m. 
r die Zahl der Umdrehungen der Scheibe in 1 Minute. 
v die Riemengeschwindigkeit in m pro Secunde. 
  
  
  
  
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